Tag-Archiv: Herdenschutzhunde

Der Tag von Martins Abreise rückt näher und die ToDo-Liste wird bloß gut auch etwas kleiner. Gestern haben wir noch einmal vier Alpakadamen geschoren bekommen und morgen kommen dann die restlichen fünf Mädels dran. Das Wetter ist zwar gerade grenzwertig, aber ich bin froh, dass die Flauschies dann alle ihren Wintermantel ausgezogen bekommen haben.

Für unsere zwei Herdenschutzhunde gibt’s gerade eine neue Trainingsrunde. Sie schieben gemeinsam Dienst bei den Hengsten. Es ist faszinierend zu beobachten, wie die beiden sich nun verhalten und mal gemeinsam und mal einzeln auf Beobachtungstour gehen. Nachdem sie gestern noch recht aufgeregt unterwegs waren, ging es heute schon viel entspannter zu.

Außerdem geht’s mit unserer Lesungsorganisation mit Jasmin von HerStory für den 27. September weiter voran. Wir freuen uns gerade sehr, dass wir neben der Tourismus- und Kulturzentrale Neunkirchen auch das sehr flauschige deutsch-peruanische Familienunternehmen MILLWA zu unseren Sponsoren zählen dürfen. Ich werde es hoffentlich in den kommenden Tagen (oder doch eher Wochen) endlich mal schaffen die wohl flauschigste Lesung dieses Jahres gebührend in den Fokus zu rücken.

Heute hat also der Kreisrechtsausschuss über unsere Hundesteuersache entschieden. Die Stadt war ja der Meinung, dass sie unseren Antrag auf Hundesteuerbefreiung für unsere zwei arbeitenden Herdenschutzhunde nicht bewilligen müssten. Begründet wurde das damals mit einem aus unserer Sicht an den Haaren herbeigezogenen Urteil, das mit der Sache (sprich der Satzung) nichts zu tun hatte. Auf Nachfrage bei der Stadt (ganz speziell beim Bürgermeister) hieß es, das ist schon alles richtig so: Mit jedem Antrag würde die aktuelle Lage beurteilt, was in der Satzung steht, ist dann zweitrangig, wir könnten aber gerne Widerspruch einlegen.
Das verursachte schon damals einen gehörigen Knoten in meinem Hirn. Woran soll man sich denn da als Bürger bzw. Bürgerin noch halten, wenn das geschriebene Wort nicht gilt? Wir legten also Widerspruch ein und begründeten diesen aus verschiedenen Richtungen, weil diese Ablehnung auf so vielen Ebenen sehr abstrus war. Es half allerdings nichts. Die Stadt ließ sich nicht überzeugen und lehnte auch unseren Widerspruch ab. Sie hoffte, dass wir das nun akzeptieren würden. Machten wir nicht. Und so kam schließlich alles vor den Kreisrechtsausschuss. Der besuchte uns tatsächlich auch Anfang des Monats um sich ein Bild zu machen, ob unsere zwei Hunde (wie in der Satzung gefordert) auch wirklich ausschließlich zum Arbeiten eingesetzt werden.

Heute war also der Tag, an dem wir erfahren sollten, was der Kreisrechtsausschuss nach Prüfung aller Fakten aus verwaltungsrechtlicher Sicht zu dem Fall entscheiden würde und war auf unserer Seite. Die Stadt hat sich an das zu halten, was sie in ihre Satzung geschrieben hat und da steht nun mal nichts drin, was unserem Antrag widersprechen würde. Damit ist mir ja so ein ganz kleines bisschen Urvertrauen in dieses Konstrukt Demokratie zurück gegeben worden. Wobei wir hier nach wie vor wackeln, denn die Stadt darf nun natürlich auch Einspruch gegen diese Entscheidung einlegen.

Wir sind also sehr gespannt, wie es weitergeht. In sechs Wochen wissen wir dann mehr. Eins hat die Stadt schon zum Ausdruck gebracht: Sie wird die Hundesteuersatzung überarbeiten… hoffen wir, dass sie sich dann die saarländische Hundesteuermustersatzung auch von Anfang an durchliest und sich an geltendes deutsches Recht hält, was sie mit der aktuellen Satzung definitiv nicht tut!

Die Vorbereitungen fürs „lange“ Wochenende laufen. Morgen werden wir noch eine liebe Gruppe bei uns zu Gast haben um dann am Nachmittag nach Eppelborn zu düsen, um noch „rasch am Abend“ unseren Stand fürs Finkenrech-Frühlingswochenende aufzustellen. Na und dann ist er da… der Frühling auf Finkenrech. Wie jedes Jahr bibbern wir, was das Wetter wohl so machen wird und so richtig rosig sieht das auch in diesem Jahr nicht aus. Gnarf. Wir hoffen aber, dass sich wieder viele liebe Menschen auf den Weg machen werden und bei uns und unseren drei Flauschies, die uns begleiten werden, vorbeischauen.

Und zwischen all den Vorbereitungen hat sich auch noch Orion am Auge verletzt. Da das bei Alpakas ja scheinbar ein beliebtes Hobby ist, verfallen wir da mittlerweile nicht mehr in Panik – solange das Auge noch drin ist… Urgs. Nachdem der Tierarzt unseres Vertrauens noch kurz draufgeschaut hatte, heißt es nun wieder morgendliche und abendliche Augensalbenversorgung.

Derweil dürfen mittlerweile alle Flauschies wieder auf grüne Wiesen. Die Mädels haben endlich ihre große Wiese im Tal besiedelt und Robbi checkt fleißig das Gehege und die Zaunanlage. Das ist sehr schön anzusehen.

Nachdem wir ja nun die erste Halftertrainingsrunde abgeschlossen hatten, starteten wir heute mit Dante in die zweite Runde: die Leine kam hinzu. Das fand er nun eher semitoll. Er weiß sehr deutlich zu zeigen, wenn ihm was nicht passt und Martin bekam die ein oder andere Ladung aus dem Mund von Dante ab… Zum Schluss seiner ersten fünf Minuten hat’s dann aber schon ganz gut geklappt. Da sind wir mal gespannt, ob der junge Mann ein Wanderalpaka werden mag. Sein Bruder Osmo gehört mittlerweile zu den sehr zuverlässigen und lauffreudigen Wanderern… und der hatte sich damals auch angestellt als würden wir ihm ans Leben wollen.

Dunja und Robbi haben seit zwei Tagen zur Flexibilitätsübung tagsüber neue Aufgaben bekommen. Dunja betreut nun am Vormittag die Minibande (und Casi beim Essen) und den Tag über ist sie mal wieder bei den Herren, damit die nicht vergessen, wie so ein Hund aussieht. Robbi macht sich derweil bei Damen bekannt. Die sind erstaunlich gut auf ihn zu sprechen. Vermutlich wissen sie es zu schätzen, dass da kein Jungspund zwischen ihnen herumspringt. Es ist aber auch sehr fantastisch zu sehen, wie Robbi sich entwickelt hat und wie ruhig und entspannt er geworden ist. Wenn wir daran zurückdenken, mit welchem Elan er zu Beginn immer mit den Alpakas mit wollte und sie so verschreckt hat…

Huch. Die Zeit rast gerade schon wieder ganz schön und der letzte Logbuch-Eintrag ist ein kleines Weilchen her… Hier mal die Highlights und Lowlights der letzten Tage:

Unser Helfersamstag war irgendwie ein Flop. Gemeinsam mit Martin und unserem neuen Mitarbeiter, liebevoll Häcksi genannt, schauten wir zu, dass wir wenigstens einen Punkt von der langen ToDo-Liste abgearbeitet bekamen. Am Abend war alles fertig. Alle Äste gehäckselt sowie wir Menschen sehr kaputt.

Am Montag hatten wir wieder einen sehr lehrreichen und schönen Videocall mit unserer Herdenschutzhundeberaterin Andrea. Dunja hat ihre erste Läufigkeit nun fast durch und ist entsprechend drauf (Andrea nennt das „Gremlin-Phase“ und wir haben wohl einen harmlosen erwischt…). Es gab Tipps und Tricks, wie wir mit Dunja gemeinsam entspannter durch diese letzte Phase kommen. Außerdem philosophierten wir noch über die verschiedenen Herdenschutzrassen, über aktuelle politische Entwicklungen bezügliche der Wolfsschutzmaßnahmen und freuten uns, dass wir uns ohne den ganzen Förderfirlefanz (den es im Saarland einfach mal noch nicht gibt) völlig unvoreingenommen für die Herdenschutzhunderasse entscheiden konnten, die wirklich zu uns passt und nicht für die, die uns durch irgendwelche Fördermaßnahmen ggf. vorgegeben worden wäre! (Ein Tipp für alle, die mit dem Thema anfangen: Schaut, welche Eigenschaften die Rassen mitbringen und nicht, für welche Rasse es Geld vom Staat gibt! Hört euch unterschiedliche Meinungen an – sprich fragt bei unterschiedlichen Vereinen an… und ja, hört da auch zwischen den Zeilen nach. Wer mag, meldet sich auch gerne bei uns.)

Und dann kam Flausch! Diese Woche bekamen wir sowohl Post von unserem Partnerhersteller Millwa als auch von unserem Partnerhersteller Apu Kuntur sowie Kuna. In unserer Offline-Flauschbox sind schon alle Neuigkeiten eingezogen. In der Online-Flauschbox dauert’s noch ein bisschen.

Schnee kam auch… und Regen. Der bringt unsere Wanderbegnungen gerade gehörig durcheinander. Denn es wird wieder matschig. Yeah! Gnarf! Wir wären aber nicht wir, wenn wir nicht kreativ nach Lösungen suchen würden.

Und dann ist da noch Ringo, der uns diese Woche versucht in den Wahnsinn zu treiben. Da hatten wir einen Diätfutterplan für unseren Großen und jetzt torpediert der den einfach. Er hatte ja immer ein ganz schön kleines Portiönchen, dass er da jeden Morgen und Abend zu futtern bekam und er isst ja so gerne. Also dachten wir, mensch, holen wir ihm noch Strohpellets dazu. Von denen kann er ein bisschen mehr futtern, weil da nicht so viel Energie drin ist… Tja. Pustekuchen. Er weigert sich stoisch auch nur einen Strohpelletkrumen anzurühren. Egal ob eingeweicht, zerkrümelt oder untergerührt. Nix. Er sortiert raus, was er raussortiert bekommt und der Rest bleibt stehen. Nun ja. Roy, Espresso und Calypso freut’s. Die futtern die Reste von Ringo mit Freude. Orrrr.

Da hat man mal einen freien Tag und dann machen Dunja und die Stuten einen Wahnsinnsfortschritt. Sehr toll. Als ich heute unsere Hundedame mit den Stuten zusammen beobachten durfte, war ich sehr von den Socken. All die Alpakis, die Dunja die vergangenen Tage immer sehr neugierig beäugten standen heute Nachmittag mit ihr zusammen in einer Stallhälfte und wurden auch nicht nervös als Dunja mich freudig-aufgeregt begrüßte. Sooooo schön!

Und sonst? Gab’s viel im Büro zu erledigen. Neue Termine wollten und wollen koordiniert, Mails & Anrufe beantwortet und die Internetseite ein bisschen aufgeräumt werden.

Außerdem ist heute nach langer Suche ein neuer Mitarbeiter bei uns eingezogen. Ein Häcksler wird uns ab sofort bei unserer Gehegepflege unterstützen. Wer Lust hat, den in Aktion zu erleben, kann sich gerne für unseren nächsten geplanten Helfer*innen-Samstag melden und ihn gar selber füttern.

Das Wochenende war mit viel Hirnen versehen. Als eingefleischte Fasnachtsmuffel haben wir’s uns gemütlich gemacht und das ein oder andere Vorhaben für dieses Jahr auf den Tisch geholt. Teils sind wir in die letzten, teils in die ersten Planungen gegangen. Drücken wir uns mal die Daumen, dass das alles so wird, wie wir uns das vorstellen (oder natürlich besser).

Bei den Flauschies verlief’s ruhig. Dunja hat auch die zweite Woche bei den Stuten ganz schön zu tun gehabt. Die Damen entpuppen sich als echt harte Nüsse, die sehr viel Geduld und Feingefühl verlangen. Dunja macht das aber sehr gut. Da uns diese Woche immer mal wieder Wolfsberichte aus gar nicht sooo ferner Entfernung (im Schwarzwald [SWR-Artikel] und in Luxemburg [SZ-Artikel]) unterkamen, sind wir sehr froh, dass wir das Projekt Herdenschutz mit Hund so entspannt angehen können und so für ein solides Fundament sorgen können.

Ringo, unser Diät-Alpaka, hat mich gestern sehr zum Lachen gebracht. Hier gibt’s ein kleines YouTube-Video von ihm, wie er gerade sehr cool seine Diät-Situation meistert. Er hat übrigens wieder abgenommen – nachdem er uns Anfang Februar ja einen kleinen Dämpfer verpasst hatte. Wir sind also wieder mit dabei und haben 3 Kilo geschafft. Yeah!

Dinge, über die man sich halt so freut: Unser großer Robbi, der in seiner Kindheit nicht so viel Herdenschutzhundsozialisation erfahren hat, schafft es durch die Junghengste zu laufen ohne dass sie aufspringen, sondern ganz entspannt liegen bleiben. Und er hat sich ein großes Stück Alpakaköttel gut schmecken lassen. Da muss ich mich ja immer noch schütteln, aber wenn das ein tolles Zeichen ist, dann freue ich mich natürlich sehr für unseren großen. Naja und ich weiß wieder, warum ich es null mag, wenn die Hunde mir im Gesicht rumschlabbern wollen… das weiß ich aber eigentlich auch so…

Außerdem gab’s ein tolles Telefonat für zwei tolle Veranstaltungstermine im Mai… seid gespannt und haltet euch schon mal die ersten zwei Mittwochse frei. *dumdudum*

Und die krankheitsbedingt verschleppte Vliessortiererei ging in die fast finale Runde. Heute hopsten die zweite Wahl Benromach und Orion auf den Sortiertisch… und mit Volbeat und Måneskin im Ohr war’s auch gar nicht schlimm… die zwei haben ein fantastisch tolles Vlies… in dem sie so ziemlich alles aus dem Stall und von den Wiesen eingesammelt haben. Aaaarrrrrrr.

Juhuuu! Es ging endlich mit unseren Jahresrückblicken weiter. Michael (mit Justina und Leika) hatte sich ganz lieb gemeldet.

Und auch juhuuuu! Wir haben am Abend unser eigentlich schon für letzte Woche geplantes Gespräch mit unserer Herdenschutzhundetrainerin Andrea abgehalten. Dank Videotelefonie ist das ja ganz wunderbar einfach vom Saarland ins weit entfernte Brandenburg zu telefonieren und dabei auch flexibel auf so doofe Dinge wie kratzende Hälse und schniefende Nasen reagieren zu können. Wir hatten eine lange Liste mit Themen und alle (und noch viel mehr) haben wir schön der Reihe nach abgearbeitet. Jetzt haben sowohl wir als auch die Hunde die ein oder andere Hausaufgabe.
Ich bin unendlich froh, dass wir Andrea an unserer Seite haben und sie uns mit ihrem unfassbaren Herdenschutzhundewissen auch aus der Ferne Unsicherheiten nimmt.

Nicht so juhuuuu: Unser Diät-Ringo hat wieder zugelegt. Gnarf. Der Kerl ist aber auch ständig am Futtern. Ein kleinen Motivationsschimmer haben wir noch. Er hat nicht ganz so viel zugelegt wie beim vergangenen Wiegen abgenommen. Noch gebe ich mal nicht die Hoffnung auf, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Sonst genießen hier gerade alle sehr die Sonne.

Uffz! Noch ist dieser Alltag nach der Zwangspause ganz schön ächz, aber es ist auch schön, quasi wieder da zu sein!

Heute gab’s schön knackig kalt mit Sonne. Die Alpakis fanden’s toll. Die Hundis auch. Letzere so sehr, dass sie heute ganz schön aus dem Häuschen waren und ihren Winterblues der letzten Wochen abgelegt haben. Schön zu sehen, dass den Vierbeinern das Wetter ähnlich gut tut wie uns Zweibeinern.

Meine Herbsteinkaufsvorbereitungen habe ich soweit abgeschlossen. Jetzt muss ich mal noch über die ein oder andere Zahl schlafen. Es ist jedes Jahr das gleiche… das große Zweifeln: passt das so oder doch lieber mehr oder weniger…

Franzi lag heute auf dem Sortiertisch und auch dieses Projekt geht nun endlich in die Endphase. Tschakka. Aber immer noch heißt es: Lieber ein wenig langsamer.

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