Tag-Archiv: Motivation

Manchmal ist schon auch komisch und die Motivation irgendwie im Keller. Dann sieht man, wie’s bei anderen nur so flutscht und ganz hinten im Hirneck weiß man natürlich, dass das nicht zwingend so sein muss, wie der Schein es zeigt, aber der Schein so oft eben alles ist. Manchmal ist eben komisch. Heute ist so ein Tag. Trotz Sonne und blauem Himmel, eigentlich einer fitten Alapki-Herde (eins, zwei Sorgenkinder haben wir grad schon), flauschigen Hundis (die halt auch ab und an nicht immer hören) und mäusejagenden Katzen (die oft auch untereinander streiten).

Morgen ist bestimmt wieder besser!

Die zweite Wochenhälfte war sehr komisch. Am Donnerstag verlief die OP von Martins Papa nicht so rund, wie sie hätte laufen sollen und nun sind hier ganz schön viele Daumen gedrückt, dass alles gut gehen wird. Ein liebe Alpakawegbegleiterin verlor ihre Mama und wir waren zutiefst betroffen.

Der Freitag brachte eine Mitgliederversammlung vom Bauernverband mit sich. Seit dem qualmen hier die Köpfe und wir disktutieren (mal wieder) viel über die Möglichkeiten von nachhaltiger und tierwohlorientierter Landwirtschaft. Denn zwischen Wollen und Machen und Vorgaben und Umsetzungen klaffen bisweilen sooooo breite Kluften… und irgendwie scheint’s einfach an der Kommunikation zu scheitern – und an der Gier. Irgendwann drösel ich das vielleicht mal noch etwas genauer auf, im Moment muss ich diesbezüglich (mal wieder) meine Motivation zusammensammeln. :/

Am Samstag wurde es schön: Wir besuchten eine liebe andere Alpakawegbegleiterin und ihre frisch eingerichtete Ferienwohnung hier im Saarland. Wer einen wirklich schönen Übernachtungsplatz mit Aussicht auf Alpaka beim Frühstück sucht, der ist in der Casa de Alpaca garantiert richtig. Danach kann man dann frisch gestärkt das wundervolle Saarland erkunden – und auch uns einen Besuch abstatten.

Heute haben wir’s ganz ruhig angehen lassen… und haben mit ein paar von unseren Jung- und Altspunden ein paar Trainingsrunden gedreht. Edi war seit über einem Jahr endlich mal wieder mit auf Tour. Das lag aber nicht an ihm – sondern an Milano. – Auch das ist eine längere Geschichte.

Im Moment ist’s schwer mit der Motivation und mir. Das Wetter nervt. Die wenige Sonne nervt. Die Erkenntnis wegen all dieser Zwischen-den-Jahren-Arbeiten (Buchhaltung, Steuer, Buchhaltung, Steuer) keine wirkliche Auszeit zu haben und ab Samstag mit nur halbvollem Akku in die nächste Saison zu starten, ist da jetzt auch nicht förderlich. (Die Aussicht mich nächste Woche mit der besten Freundin auf ein Wellness-Wochenende zu treffen, hilft hingegen ungemein beim morgendlichen Aufstehen – und natürlich der Anblick der Tiere jeden Tag immer wieder!)

Schöne Sachen gab’s heute aber trotzdem: Unser neues „Veranstaltungsformat“ – nämlich die Hofführung – ist online. An dieser kann jede bzw. jeder, die bzw. der will nach Voranmeldung teilnehmen. Es ist eine unserer wenigen Veranstaltungen, die nicht „nur“ individuell für private Kleingruppen angeboten werden (dafür gibt’s übrigens die Hofzeit). Die ersten Termine für Februar werde ich nach oben erwähntem Wellness-Wochenende online stellen und dann kann gebucht werden. Und dann sind unsere ersten Auswärtstermine angemeldet. Ihr könnt uns und unsere Produkte im April zum Beispiel in Burgen/Mosel oder auf Finkenrech besuchen. Weitere Termine sind schon in Planung.

Außerdem kam heute noch unsere Testbettdecke mit Rika zurück. Wusstet ihr, dass wir einen Bettdecken-Testservice anbieten? Machen wir schon seit über einem Jahr und funktioniert bislang tatsächlich nur über Mundpropaganda, weil ich einfach nicht dazu komme eine eigens dafür vorgesehene Infoseite anzulegen. Das heißt, angelegt ist sie schon sehr lange… der Inhalt fehlt halt nur. Mit unserem Bettdecken-Testservice habt ihr die Möglichkeit mit unserer Rika (ihr Vlies ist nämlich in dieser Decke) ein paar Nächte zu verbringen und zu schauen, ob so eine Alpaka-Bettdecke was für euch ist und ob ihr mit der Standardfüllung zurechtkommt oder doch lieber ein wenige mehr Alpaki drin haben wollt. Wir wollen schließlich, dass ihr euch rundum wohlfühlt mit eurer neuen Bettdecke. (Wer da jetzt mal probieren mag, weil er oder auch sie schon länger mit dem Gedanken spielt sich so eine Decke zuzulegen, der oder auch die meldet sich gerne ganz formlos bei uns.)

Stricke Dir die Welt, wie sie dir gefällt!

Mit diesen lieben Worten erreichte uns Mitte Dezember ein ganz lieber Brief von Birgit, der uns sehr zu Herzen ging und uns für den Jahresendspurt noch einmal sehr motivierte! Birgits lieber Gruß konnte gar nicht passender kommen. Denn in all der Alltagshektik verlieren wir bisweilen auch mal aus den Augen, dass wir mit all unsere Tun da draußen so viele liebe Menschen haben, die uns bei unserem Alpakaabenteuer begleiten, deren Leben wir berühren und in deren Leben wir ein kleines Plätzchen oder gar einen großen Platz finden. 🥰 Immer wieder schön für uns ist übrigens zu sehen aus welch kleinem Begegnungsmoment die Verbindungen entstehen. 🤗

Hallo lieber Martin, hallo liebe Corina!

Ein lieber Gruß von mir an euch, der muss jetzt sein!

[…]

Das Jahr neigt sich so langsam dem Ende zu. Für euch geht ein sehr intensives Jahr bla dzu Ende. Es gab sehr viele Höhen und Tiefen. Gemeistert habt ihr sie doch alle sehr souverän. Ich bin mir sehr sicher, dass eure grenzenlose Liebe zu euren Flauschies das seinige dazu beigetragen haben.

Ein ganz herzliches Dankeschön für euren Alpaki-Espresso, den ich jedes Mal mit großem Interesse lese.

Jedes Mal, wenn ihr euber eure Events schreibt, bin ich ein wenig traurig, weil ich so gerne mal kommen würde, aber die Entfernung zu euch ist doch so groß.

Ich habe diese Karte auf einem Weihnachtsmarkt entdeckt und habe gleich an euch gedach. Ich finde, sie passt so gut zu euch und eurem Leben. Das Leben sich so zu stricken, wie es einem passt. Dieses Motto habt ihr euch ja gewählt. Eine super tolle Lebensphilosophie. Der Weg ist der richtige.

[…]

Ich sage vielen lieben Dank und sende euch und euren Flauschies ganz liebe Grüße

Birgit

Birgits lieber Brief zur Weihnachtszeit

Dieser Beitrag ist der Auftakt zu unserem etwas anderen Jahresrückblick! Noch bis zum 6. Januar sammeln wir eure Momente 2022 mit uns und zeigen sie hier bei uns im Blog – und auch auf unseren Social Media Kanälen sofern ihr uns die Erlaubnis dazu gebt. Natürlich gibt’s auch was zu gewinnen. Alle Infos findet ihr hier.

Puh! Das ist einer meiner schwersten Blogbeiträge… einfach, weil ich gar nicht so richtig weiß, was und wie ich es in Worte fassen soll.

Am 4. September – pünktlich zu unserem dritten Jubiläum – kam unser kleiner Apollo auf die Welt. Unser allererster Hengst nach vier Stutfohlen – und ich witztelte noch mit Roy rum, er solle sich den Kleinen ganz genau anschauen, das wird mal sein Chef…

Es kam alles ganz anderes. Nachdem der kleine Knirps mit einem umgeknickten Ohr auf die Welt kam und recht lange brauchte, um die Milchbar zu finden, fing er am Abend dann aber auch an mit dem Temperament unserer kleinen Avinya zu liebäugeln. Ach, die beiden… die hätten das Gehege ganz schön unsicher gemacht… Nachdem der kleine Knirps gleich am Freitag schon Besuch bekam – er war nämlich (neben unserem allerersten Hengst) auch unser allererstes Schulpatenalpaki – fingen am Samstag seine ersten Beschwerden an und damit unsere Sorgen, die in vielfältige Richtungen gingen… in allererster Linie aber ersteinmal in Richtung „Hoffentlich ist das nix ernstes“ – aber die Angst, dass wir seiner Patenklasse sagen müssen, dass er es nicht geschafft hat, die schwang bereits da schon unterschwellig mit. Zunächst mussten wir aber ersteinmal rausfinden, was er überhaupt hatte… nach – nicht so – langem Abwägen, riefen wir schließlich den Tierarzt. Denn wie hatten wir es gelernt? Wenn du auch nur den Hauch einer Ahnung hast, dass irgendwas mit den Alpakis nicht stimmt, dann handele! Also kam zu später Stunde (was waren wir froh, dass wir frühzeitig unsere Notfallbeleuchtung in die Unterstände der Flauschies eingebaut hatten und so nicht im Dunklen mit Taschenlampen hantieren mussten) der Tierarzt das erste Mal vorbei… eine Lungenentzündung war die Diagnose. Mit Schmerzmittel und Antibiotika ausgestattet, kam Apollo damit zumindest mal übers Wochenende und wir hatten die Order „Wenn’s am Montag nicht besser ist, ruft an!“. Hach, wie wir gehofft hatten, dass wir es nicht machen müssten. Aber es wurde nicht besser… ganz im Gegenteil, es wurde noch mal schlechter. Das Antibiotika schien nicht anzusprechen. Kortison kam in die engere Auswahl… da gingen ersteinmal alle Alarmglocken an… denn das ist für die Wiederkäuer eher problematisch… Da hieß es dann eine Entscheidung treffen… und wir trafen sie zugunsten des Kortisons – und lagen damit zumindest vorerst erstmal nicht falsch. Bis zum Abend ging es dem Kleinen ganz langsam wieder besser… aber das Antibiotika war trotzdem noch nicht das richtige… Hier musste schließlich der Tierarzt eine Entscheidung treffen, probieren wir was anderes oder nicht… die Medikamtengesetze lassen dem Tierarzt da nicht immer viel Spielraum. Und auch der Tierarzt traf seine Entscheidung und lag damit auch nicht falsch. Während Martin sich in den kommenden Tagen auf eine nicht verschiebbare Dienstreise begab, koordinierte ich gemeinsam mit dem Tierarzt die kommenden Behandlungstreffen… denn für Apollo hieß es nun 2x am Tag kommt der Doc. Sowohl Tierarzt als auch Martin impften (äh… also mit Worten) mir ein, ich solle mich nicht so sehr freuen, wenn es aufwärts geht, es könnte noch mal einen Rückfall geben und so bangte ich Tag für Tag beim Betreten des Geheges, ob der kleine Kerl noch lebt oder ob er nicht mehr lebt… Es war jedes Mal ein Horrormoment. All die lieben Worte und Herzen, die es in diesen Tagen via Facebook und Instagram und auch per Mail und Whatsapp gab, haben soooo viel Kraft gegeben… und gleichzeitig wuchs natürlich auch die Angst, irgendwann doch sagen zu müssen… hat leider doch nicht gereicht. Apollo hat fleißig mitgekämpft und hat alles sooooooo tapfer über sich ergehen lassen. Das Schnaufen, die Spritzen, die Panikanfälle von mir…

Gemeinsam mit dem Tierarzt bangten wir jeden Tag aufs Neue… als es zum Ende der Woche Apollo nicht wirklich besser ging (er nahm zwar nicht ab, aber seine Atmung wollte und wollte nicht besser werden), wurde mal noch in der Uni Gießen angefragt, was sein könnte… und der dort geäußerte Verdacht, dass bei Apollo die Atemwege in der Nase nicht richtig ausgebildet sein könnten, erhärtete sich in Richtung Wochenende immer mehr. Die Atmung wurde trotz Medikamente nicht besser und ab Freitag schien er immer schneller zu atmen… in seinem Blick fand sich immer öfter die Panik keine Luft zu bekommen und er machte immer öfter mit offenstehendem Mäulchen Pause, während er versuchte den anderen zu folgen. Am Samstag schließlich merkte man dem keinen Kerl an, dass er an seine Grenzen kam. Die Atemfrequenz pendelte sich bei knapp 160 Atemzügen pro Minute ein und das Fortbewegen fiel ihm immer schwerer. So sehr er mit Avinya spielen wollte, so wenig ging es. Es war eine Qual ihm zuzuschauen und trotzdem stand er immer wieder auf und suchte er immer wieder die Nähe seiner Mama und somit der Milchbar. Sein Lebenswille war unglaublich. Am Samstagnachmittag war es schließlich soweit, Martin und ich fingen ernsthaft an darüber nachzudenken, ob wir ihm das weiter zumuten wollen. Am frühen Abend riefen wir noch einmal beim Tierarzt an, der dann zum Abend hin auch kam. Nach langem Hin und Her, vielem Abwägen, langem Ausbreiten der Fakten und Optionen trafen wir schließlich die Entscheidung ihn zu erlösen.

An dieser Stelle ein dickes Danke an die Tierarztpraxis von Peter Wagner mit seinen Tierärzten! Danke, dass ihr uns die Woche so begleitet habt und vor allem auch die Zeit genommen habt, uns zuzuhören, unsere Sorgen ernst zu nehmen und auch keine Scheu hattet, weiterzuforschen, was sein könnte! Selbst, wenn schon die nächste Kolik wartete, hatten wir zu keinem Zeitpunkt das Gefühl schnell abgefertigt zu werden! DANKESCHÖN!

Nachdem unser kleiner Kerl seine allerletzte Spritze erhalten hatte, haben sich vor allem Rika, die immer in den ersten Tagen ein ganz besonderes Verhältnis zu den kleinen Nachwuchsalpakis aufbaut, und seine Mama Ciara von Apollo verabschiedet. Auch Amparo und Avinya sagten ihrem kleinen Spielkameraden, der viel zu kurz da war, Lebewohl. Eine herzzeireißende Prozedur, die – so glauben wir – aber extrem wichtig für alle war. Auch für uns!

Ein dickes Dankeschön geht auch an Ilona von den Taubertal-Alpakas, die uns während dieser Woche immer wieder mit Rat und lieben Worten zur Seite stand! DANKE!!

Und unsere Schulpatenklasse? Die musste ganz tapfer sein. Das war so gar nicht leicht… weder für uns, noch für die Lehrer und Schüler. Wir werden dennoch das Jahr gemeinsam miteinander verbringen und freuen uns schon jetzt auf den nächsten Besuch der Rasselbande!

Auch wenn unser kleiner Apollo nur kurze Zeit bei uns war, wird er doch immer ein Teil unserer Herde und in unserem Herzen bleiben! Für mich wird der Kleine mein ganz persönlicher Motivationscoach sein! Sein Wille zum Leben war für mich unglaublich inspirierend! Wahnsinn! Deswegen hängt sein Bild nicht nur bei uns im Unterstand, sondern auch im Büro… denn… egal, wie schwer es ihm fiel zu atmen, er ist immer noch einmal aufgestanden.


Das kurze Leben unseres kleinen Apollos in Bildern:

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