Logbuch 2.45
Was für zwei Wochen. Ächz. Naja… nicht nur… es ist unendlich viel schönes, aber auch einiges doofes passiert… wobei das doofe überwiegend da draußen in der Welt passiert und dann mit Auswirkungen ins Alpakaparadies nicht selten warten lässt.
Jetzt schauen wir mal, was ich ggf. die kommenden Tage noch etwas ausführlicher getippt bekomme. (Wir machen uns mal alle keine allzu große Hoffnung, weil wir wissen ja alle, wie es so läuft. Gnarf!) Hier ein kleiner Schnelldurchlauf:
Wir hatten einmal Yoga, dass wir mal wieder wetterbedingt absagen mussten und einmal Yoga, dass wir tatsächlich stattfinden lassen durften. Und es war sehr toll und auch sehr besonders. Danke an alle, die sich auf den Weg gemacht haben und uns und dem Wetter vertraut haben. Nächste Woche, am 17. Juli haben wir übrigens noch einen spontanen Zusatztermin. Wer mag, meldet sich gerne noch. Hier findet ihr alle Infos.
Wir hatten eine ganz wundervolle Begegnung und natürlich auch Lesung mit Nora Hespers. Der Weg dahin war recht holprig (doofe Entwicklungen in der Gesellschaft, unglückliches Zusammenspiel mit der Fußball-EM und natürlich die Wetterbibberei), aber das Ergebnis war ein sehr schönes. Vor allem auch die Zeit, in der wir Nora und Nora auch die Flauschs etwas näher kennenlernen durften. Es war in all der Hektik für alle Seiten doch auch eine kleine Alltagsauszeit mit viel Lachen, Freuen und Mutmachmomenten. Zur Lesung gab’s da bei Instagram auch schon einen ganz spontanen kleinen Post.
Kamilla beschloss dann am 9. Juli, dass der Bauch jetzt lange dick genug war und entließ eine kleine Stute in die Welt. Wie schon vergangenes Jahr mit Early M begrüßte sie auch dieses Jahr Martin am Morgen mit dem kleinen Fratz. Den Start hat sie ganz gut bewältigt… nur beim Milchtrinken mussten wir Mama und Tochter dann die ersten Tage etwas helfen. Soooo nervös hatten wir Kamilla bisher noch nicht erlebt. Eieiei. Einen Namen hat die kleine Maus sehr spontan aus den Namensvorschlägen der Gruppe, die uns an diesem Tag besuchte erhalten: Fayola.
Über die letzte Woche verteilt puzzelten wir übrigens auch wieder unsere Herden auseinander und neu zusammen. Early M und Eritaya wohnen jetzt wieder bei den Stuten. Dante und Duncton haben bei den Junghengsten fleißig rumgestänkert und sind zu den alten Hengsten umgezogen (und haben sich da eigentlich ganz gut eingefunden, auch wenn die Sehnsucht nach den alten Kumpels noch sehr groß ist). Esperado, Emerick und Elmo sind mit Edi zu den übrigen Junghengsten Dexter und Deanston sowie Ringo umgezogen. Und die Hengste sind alle zusammen jetzt wieder in ihrem Sommerquatier untergebracht, wo bis dahin ja die Miniminis mit Edi wohnten. Das bedeutete dann auch für Badina eine größere Umstellung. Die zog mit den alten Hengsten mit und versucht sich jetzt im neuen Paddock zurecht zu finden. Das macht sie aber auch ganz toll und ist am zweiten Tag schon sehr viel entspannter gewesen.
Dazwischen gab’s jede Menge schöne Alpakabegegnungen mit lieben Menschen und den leidigen Kampf mit der Umsatzsteuervoranmeldung und der Einkommenssteuererklärung. Yeah! Naja und immer wieder dieses leidige Thema mit diesem vermaledeiten Rechtsruck in unserem Land. Es ist wirklich nicht mehr schön. Schön war aber unser Ausflug auf das Kein Bock auf Nazis Festival in Kusel (nächstes Jahr dann wieder).
Und weil sich die Demokratie offensichtlich nicht von selbst erhält (siehe diese dämliche Bezirksbürgermeisterwahl in Saarbrücken), werden wir am Dienstag auf der Kundgebung Niemals mit der AfD – Gegen die bröckelnde Brandmauer der CDU (Instagram-Link) mit dabei sein. Sehen wir uns um 17 Uhr da?
Logbuch 2.44
Rums. Schon wieder so viel in so kurzer Zeit passiert und die vergangene Woche ist vorübergerast. Da schrieb ich am Montagmorgen noch vom sonntäglichen Beginn der Heuernte und dem nun folgenden Plan und bis zum Mittag war der schon wieder komplett über den Haufen geworfen und das Wetter war uns tatsächlich hold, dass wir nun das komplette Heu für dieses Jahr einfahren konnten. Wer uns auf unserem WhatsApp-Kanal sowie Instagram/Facebook folgt, konnte es ja gut mitverfolgen. Als der letzte Ballen am Donnerstagabend in der Halle war, war die Freude und Erleichterung groß – wohlwissend, dass viele nicht so viel Glück wie wir hatten.
Aber so richtig Zeit zum Luftholen blieb gar nicht: Unsere Grace bekam noch eine Euterentzündung. Vorbereitungen zum Tierschutz-Sommerfest in Saarbrücken, bei dem wir in diesem Jahr nicht nur in der Tombola vertreten waren, liefen. Letzte Anmeldungen für unsere nächste Yoga-Veranstaltungen trudelten ein und damit einhergehend begann dann auch wieder das Bibbern, ob das Wetter mitmachen wird. Und weil wir dann so am Wetterbibbern waren und sind, blicken wir natürlich auch auf unsere Lesung mit Nora am Freitag. Diese findet jetzt zeitgleich mit dem Deutschland-Viertelfinal-Spiel statt und hat es in der Gunst der Besucherinnen und Besucher gerade gar nicht einfach. Also… wer kein Bock auf Fußball und kein Bock auf Nazis hat… wir hätten da die perfekte Veranstaltungsalternative und noch ein paar Tickets zu vergeben. Und als ich mich dann am Samstagabend endlich zum Wochenrückblick an die Tastatur setzen wollte, ging das große Unwetter los. Es zogen Blitz und Donner über uns… und weil wir ja nun schon Blitzschlaggeschädigt waren und uns diverse bürokratische Abgabetermine im Nacken sitzen, die gerade null Ausfall an Technik verkraften, machten wir kurzerhand alle Elektrik aus und beschlossen offline und ohne Technik gibt’s immernoch genug ToDos auf der langen Liste, weswegen dann der sonntägliche Alpaki-Espresso etwas karg ausfiel.
Und wie die vergangene Woche endete, begann die neue Woche gleich. Gasthündin Badina begrüßte uns am Montag mit einem dicken Knubbel am Fuß. Der wollte natürlich untersucht werden. So richtig behandeln ließ sich da erst einmal nicht. Gut ist, dass der Knubbel an einer Stelle sitzt, wo er Badina nicht beim Laufen beeinträchtigt. Schauen wir mal, was heute der Tierarzt dazu sagt, der eh auch wegen Grace vorbeikommen muss. Hoffen wir mal, dass wir das ohne OP in den Griff bekommen können.
Zwischen all den geplanten und ungeplanten Alltagsdingen, gibt’s natürlich auch noch eure Anfragen. Die brauchen nach wie vor länger und wir tun unser bestes alles abzuarbeiten, was leider nicht immer zeitnah gelingt.
Logbuch 2.43
Der Heukrimi hat begonnen – naja… eigentlich läuft der schon seit Wochen! Wir schauten in die Wetterberichte und stöhnten immer mehr. Es wollte und wollte keine längere Trockenperiode geben. Irgendwann gab’s mal eine, wo man sich hinterher ärgern konnte, dass man nicht Heu gemacht hat, aber vorher war die einfach in keinem Wetterbericht abzusehen. Es war und es ist zum Mäusemelken.
Am Samstag philosophierten Martin und die „Heumacher“ unseres Vertrauens lange, was sie tun sollten. Denn bis zum Sonntagmittag war immer noch nicht so richtig klar, wird die Zeit reichen, dass das Gras ausreichend trocknet oder eben nicht. Der eine Wetterbericht sagte ab Mittwoch wieder schlechtes Wetter, der andere erst ab Donnerstag. Seit gestern Abend sind sich alle auf dem Papier einig, dass es erst zum Wochenende regnen soll… wenn man ins Regenradar geht, aber doch schon am Freitagvormittag.
Und so beschlossen wir: Wir machen die Hälfte der Fläche. Sollte es früher Regen geben, haben wir die Option auf Heulage, sollte es doch trocken bleiben, haben wir einen ersten Teil Heu. Toll wird es nicht, weil schon viel zu alt und die zweite Hälfte dann noch sehr viel älter werden wird, aber immerhin doch etwas zum Kauen für die Flauschs im Winter.
Futtermäßig ist es also gerade ein Wechselbad der Gefühle.
Logbuch 2.42
Mittwoch. Regen. Es ist duster als hätten wir Winter. Und wer beschließt im Stall mit den Geburtsvorbreitungen zu beginnen? Maluni!
Während ich also die kleinen Miniflauschs zur allmorgendlichen Gewichtskontrolle auf die Waage hebe, sehe ich so aus den Augenwinkeln, Maluni geht aber komisch aufs Klo. Nur, dass Maluni halt gar nicht aufs Klo ging. Sie dachte das zwar auch… aber neee… da platzte gerade die Fruchtblase. Da war klar, heute gibt’s ein Stallbaby. Ich mag Stallgeburten nicht. Draußen auf der Wiese ist’s schon sehr viel schöner. Immerhin konnten wir aber an diesem Morgen noch darauf achten, wo das kleine Alpaka auf die Welt plumpsen würde. Bis dahin sorgten wir mal fürs Frühstück und dafür, dass Maluni und ihr kleiner Nachwuchs einen sauberen Stall haben würden.
Gegen 9.30 Uhr war ein kleines dunkles, sehr agiles Kerlchen auf der Welt. Sobald klar war, dass mit Maluni und dem jungen Mann alles in Ordnung ist und auch die Nachgeburt auf dem Weg war, kümmerte Martin sich dann um den ganzen Rest und ich machte mich mit entsprechender Verspätung auf den Weg zu meinem Dienst bei Bücher König, wo die ganze Zeit fleißig mitgefiebert wurde, dass das Kind heil auf die Welt kommen würde. Ein dickes Dankeschön an dieser Stelle fürs Verständnis und auch fürs mit dabei sein.
Nachdem die Damen und ihre kleine Rasselbande dann den gestrigen Tag bei Regen im Stall verbracht hatten, ging’s heute bloß gut wieder auf die Wiese. Maluni haute ordentlich rein beim grünen Gras und ihr kleiner Hengst nutzte die Zeit zum Süß im Gras sitzen.
Logbuch 2.41
Na mensch! Da hat mich aber Amparo doch ganz schön überrumpelt. Ich hätte darauf gewettet, dass Maluni das nächste kleine Flausch in die Welt setzt. Aber nö… Amparo war der Meinung, dieser mit komischen Wetter angekündigte Tag, das wird ihr Tag zum Gebären. So um die Mittagszeit legte sie los. Ganz subtil (das scheint ihr Ding zu sein), so das man noch überlegt, sind das jetzt erste Geburtsanzeichen oder sind sie’s nicht. Aber sie sollten es werden und ich war ganz schön froh, dass ich Amparos Criapatin nicht vollkommen umsonst verrückt gemacht habe und vor allem, dass sie sich später nicht vollkommen umsonst auf den Weg gemacht hat.
Um kurz vor 13 Uhr entließ sie einen ganz bezaubernden kleinen hellen Hengst in die Welt. Anfangs machten wir uns noch ganz schön Sorgen, weil er arg durch sein kleines Mäulchen atmete, kurze Zeit später gab sich das dann aber und er machte alles, was so ein kleiner Hengst neben süß aussehen an seinem ersten Tag so zu machen hat – und das alles vor den Augen seiner ganz besonderen Criapatin. Was haben wir uns gefreut, dass sie das so hautnah miterleben durfte und haben ihr hoffentlich auch ihren ganz besonderen Moment mit dem kleinen Mann geben können, der übrigens Floris heißen wird.
Und an seinem allerersten Tag hat der kleine Floris auch gleich noch ein Fotografinnenherz umgarnt und ist Céline Lehnert ganz unverhofft vor die Kamera gelaufen. Schick ist es geworden… das Foto und der kleine Kerl sowieso:
Nun hat also Fosco (so heißt Grace‘ kleiner Sohn) einen Spielkameraden und die kleine Stutencrew ist nicht mehr allzusehr in der Überzahl. Der Kindergarten wächst also… und wir sind schon sehr gespannt, wer als nächstes purzeln wird. Hier findest du übrigens alle Infos zu unserer Criapatenschaft…
Logbuch 2.40
Und dann war da ja noch Ekko…
Der ist mittlerweile voll zum Pubertier mutiert und testet seine Grenzen aus, was das Zeug hält. Ganz zauberhaft. NICHT! Deswegen ist er nun im Einzeltraining und Camp für Teeniehunde. Er trägt es mit Fassung und genießt auch ein ganz klein bisschen die Zeit, in der er nicht arbeiten muss, sondern einfach nur sein kann.
Für uns Menschen ist es mitunter echt anstrengend und fordernd auf die einzelnen Bedürfnisse aller Flauschs einzugehen. Zu erfassen, wer gerade was braucht und in welcher Konstellation was geht. Und dann natürlich das ganze in Einklang zu bringen… mit Alpaka und mit Hund. Da werden dann mitunter Pläne tagtäglich über den Haufen geworfen und müssen dann mal ganz spontan die Gehege umfunktioniert oder umgebaut werden.
Aber der Weg ist das Ziel… und mit jedem Tag und Hundestadium werden wir alle gemeinsam hoffentlich routinierter. Allen in allem sind wir extremst froh, dass wir mit der Einführung der Herdenschutzhunde nicht mitten im größten Wolfsdruck bei den Alpakas angefangen haben und somit alle halbwegs entspannt zusammenwachsen können.
Endlich: Flauschiges in der Flauschbox
Was lange währt… seit über einem Jahr ist’s schon extrem flauschig in unserer Offline-Flauschbox und wir sind ganz verliebt in den Flausch. Jetzt hat’s der Flausch endlich auch (zumindest mal in Teilen) auch in die Online-Flauschbox geschafft. Juhuuu…
Wovon ich hier schreibe? Von den flauschigen Fellprodukten unseres Handelspartners MILLWA. Auch wenn hinter dem Plüsch in erster Linie mal eine sehr traurige Geschichte steckt, gibt’s auch einen (na, vielleicht auch zwei) schöne Aspekte daran.
All die flauschigen Fellprodukte gibt es nämlich leider nur, weil das ein oder andere Alpaka in den Andengebieten nicht überlebt hat. Das ist für die Bauern ein herber Verlust, denn für diese ist es wichtig, dass die Flauschs lange und gut leben, damit sie ihre Familien ernähren können. Durch das sich immer extremer wandelnde Wetter wird es immer schwieriger die Alpakas zu versorgen. Hinzu kommt, dass die medizinische Versorgung nicht auf dem Stand ist, den wir hier in Europa haben.
Unser Handelspartner MILLWA arbeitet in Kooperation mit Alpakawollproduzenten zusammen, die die toten Tiere den Bauern abkaufen und daraus die flauschigen Fellprodukte herstellen, damit die Bauern so zumindest einen kleinen Ausgleich für ihr verlorenes Tier haben. Das ist der eine schöne Aspekt. Der zweite ist dann, dass man mit diesen flauschigen Fellprodukten kuscheln kann, was das Zeug hält, was ja mit den lebenden Alpakas keine so gute Idee ist, weil sie ja nicht mögen.
Wenn du nun also dein ganz persönlichen Flausch daheim haben magst, dann kannst du dich jetzt online in unserer Flauschbox umschauen und ihn dir direkt nach hause bestellen… du kannst natürlich auch offline bei uns vorbeischauen und dich ganz in echt in ihn verlieben und mit heim nehmen und nebenbei gleich noch unsere Flauschs besuchen. In jedem Fall tust du nicht nur dir damit etwas gutes, sondern unterstützt damit auch die Bauern in Peru.
Logbuch 2.39
Gestern Mittag legte Grace nach. Einen kleinen schönen Hengst von unserem Orion hat es gegeben. Und weil wir ja gerade so in der Farbe sind… er ist natürlich braun. Irgendwie hatten wir uns das mit dem weißen Orion ja anders vorgestellt, aber okay. Die Hauptsache und das allerwichtigste ist ja, dass die kleinen Flauschs gesund sind, wenn sie auf die Welt purzeln und es dann auch bleiben. Und das sieht für den jungen Mann sehr gut aus. Hat der Tierarzt beim routinemäßigen Geburtscheck auch bestätigt. Juhuu! So darf es bleiben.
Einen Namen hat der kleine Knirps noch nicht. Was daran liegt, das aktuell Martin in der alten Heimat unterwegs ist. Da die Flauschs ja aber eh nicht auf ihre Namen hören, wird er es verkraften. Sicher ist, wir werden einen finden und er wird mit F anfangen.
Und wie süß ist das bitte? Fast den ganzen Nachmittag saß unser Orion vorm Zaun und stierte auf das kleine Kerlchen, als wüsste er, dass es sein ist. (Machte er natürlich nicht… er weiß bzw. hofft, dass die Decksaison nun bald wieder startet und stierte auf die Damen! Aber wir können es uns ja mal ganz kurz so romantisch einreden.)
Und sonst? Sonst hadern wir jetzt so langsam immer doller mit dem unbeständigen Wetter… wir sollten Heu für den Winter gemacht bekommen. Nur ist’s grad nie lange genug trocken, dass das auch ein schönes Heu werden könnte. Und je länger das da jetzt aber auch auf der Wiese steht, desto weniger hilfreich ist das. So eine Woche mal eine wirklich stabile gute Wetterlage, das wäre aktuell ein Träumchen!
Oh… und bei Ringo schaut es ganz danach aus, dass sein Kiefer nun besser und besser wird. Die Hoffnung ist wieder am Start, dass wir das vielleicht doch noch einmal so richtig gut in den Griff bekommen.
Logbuch 2.38
Nun legen sie aber los… unsere Damen.
Sonntagmittag machte Chari kurzen Prozess und legte uns ihr Fohlen ins Gras. Da schaute ich um kurz nach 11 Uhr noch mal nach dem Rechten und alles war ruhig. Chari schnurpselte gemütlich mit allen anderen über die Wiese. Und dann schaue ich 15 Minuten später ganz zufällig beim allmorgendlichen Böbbelritual ins Tal und denke, komisch… was liegt denn da auf der Wiese? Wuaaaah, das ist ein kleines Alpaki. Und da war sie schon geboren und bereit für die Welt, die dritte Tochter von Chari und kleine Schwester von Emerick und der allererste Nachwuchs von unserem Orion.
Keine vier Stunden später stapfte sie schon voller Zuversicht und Tatendrang durch die Welt und ließ sich von niemanden aufhalten. Wir wünschten Chari schon mal viel Spaß mit diesem Energiebündel. (Am zweiten Tag war dann übrigens klar: hier werden zwei Dickköpfe eine Menge Spaß haben… während Mama Chari nach der Tochter rief, saß die Tochter im Gras und rief nach der Mama… keine von beiden bewegte sich auch nur einen Millimeter.)
Und weil sie so voller Tatendrang und Vorwitzigkeit ins Leben gestartet ist, hört sie nun auf den Namen Flavia… nach Alan Bradleys „Flavia de Luce“ (eine sehr coole Buchreihe).
Am Montagmorgen legte schließlich Caledonia nach. Nicht ganz so fix wie Chari, aber auf jeden Fall recht unaufgeregt. Nach dem Gehegecheck war eigentlich alles bereit für den Wiesengang der Damen, aber so richtig wollten sie nicht. Also schaute ich einfach noch mal in die Damenrunde und Caledonia schaute mit großen Augen zurück und summte ein sehr spezielles Summen. Mehr aber auch nicht, aber doch verdächtig. Als Martin mich dann etwa 20 Minuten später anrief (das Gehege ist ja groß), dachte ich schon, na da wird er mir wohl sagen, Caledonia ist am Gebären. Er wollte aber „nur“, dass wir bei Osmo die weitere Behandlung seiner doofen Kabbelwunde besprechen. Und während wir so Osmo behandelten, schweifte mein Blick zu den Damen ins Nachbargehege und siehe da… bei Caledonia ging die Geburt los. Wollte mir Martin ja erst nicht glauben.
Für Caledonia war’s die erste Geburt und die meisterte sie wirklich sehr souverän und brachte eine kleine Tochter auf die Welt. Yeah… voll die Girlpower hier in diesem Jahr. Und dann wurde es ein bisschen nervenaufreibend. Die junge Dame wollte unbedingt trinken und bekam es einfach nicht hin. Ich weiß nicht, wie viele Anläufe wir da irgendwann auch gemeinsam unternahmen, aber irgendwann hatten wir’s. Bloß gut. Bis zum Abend wollte das mit dem Trinken dennoch nicht so richtig flutschen. Wenn sie denn dann irgendwann mal das Euter gefunden hat, dann zuppelt sie, aber der Weg dahin braucht viel Geduld und Ruhe. Deswegen haben wir dann für die Nacht unsere große Stutenherde aufgeteilt, damit Caledonia und Kind die Ruhe haben, die sie brauchen. Auch für Chari und Flavia war das nicht verkehrt, denn Chari war mit dem neuen braunen Fohlen in der Herde etwas überfordert.
Caledonias erste Tochter hat auch schon einen Namen von uns bekommen: Fidane!
Der Name kommt aus dem Albanischen und bedeutet Sprössling. Möge also aus der kleinen zerbrechlichen und trinkungeduldigen Maus eine große stolze Alpakadame werden und hoffen wir, dass die Trinkstartschwierigkeiten sie nicht in ihrer ersten Entwicklung beeinträchtigen.
Und weil so eine Geburt so einen Tagesablauf immer gehörig durcheinander bringt und dadurch dann vieles erst einmal zur Seite geschoben wird, dauert die ein oder andere Sache hier bei uns gerade mal wieder etwas länger.
Schauen wir mal, was der heutige Tag so bringen wird.
Logbuch 2.37
Und flupp rast die Zeit schon wieder. Tralalala… Also, dann wieder im Schnelldurchlauf:
Wir haben am Wochenende all unsere Flauschs fertig geschoren. Was ist das immer eine große Erleichterung für mich. Der Sommer könnte nun von uns aus durchstarten (muss aber auch nicht… weil es eigentlich toll ist, wenn einem am Vormittag um 9 Uhr noch nicht der Schweiß den Rücken runterläuft!) und die schwangeren Damen (die ja schon etwas länger alle geschoren waren) könnten nun auch durchstarten. Aktuell haben wir diesbezüglich ja fünf quasi in der Pipeline… Chari (mit 344 Tagen), Grace (mit 340 Tagen), Amparo (mit 330 Tagen) Maluni (mit 330 Tagen) und Caledonia (mit 330 Tagen). Die Bäuche sind dick, das Bewegen fällt schwer und die Babyparties in den Bäuchen sind mitunter ganz schön heftig.
Unsere jüngste Maus Felisa entwickelt sich nach anfänglichen Startschwierigkeiten ganz zauberhaft. An ihrem Geburtstag hatte uns (inkl. Avinya) nach anfänglich schönstem Sonnenschein ein ganz schön kühler Wind und eine ordentliche Regenhusche überrascht. Das bekam der Lunge von Felisa gar nicht gut und bescherte ihr eine Lungenentzündung. Es ist jetzt wieder besser, noch sind wir vorsichtig, aber die Kleine pest unbändig durch die Gegend und erobert die Wiesen, dass Mama kaum noch hinterherkommt.
Und dann haben wir da ja noch unseren Zahnpatienten Ringo. Nach einer Rückmeldung aus Gießen haben wir nun das Antibiotikum abgesetzt und spülen seine Kieferwunde weiterhin fleißig, um sie sauber zu halten und hoffentlich doch glücklich zum Heilen zu bringen. Es wird wohl ein Geduldsspiel. Im allerbesten Fall heilt noch mal alles, im besten Fall wird’s nicht schlimmer und bleibt, wie es ist und im schlimmsten Fall wird’s eben doch schlimmer und ihm kann nicht geholfen werden. Aktuell macht’s den Eindruck, dass wir uns in Richtung besten Fall entwickeln. Die Daumen dürfen gedrückt bleiben oder eben werden.
Ach und dann… dann gab’s die erste (und hoffentlich einzige) frühlingshafte Hengstverletzung in den Reihen unserer Chaoten. Osmo hat sich einen üblen Schlitzer am Hals eingefangen. Wir vermuten von Orion, denn mit dem fetzt er immer mal wieder über die Wiese. Gnarf. Nun heißt es auch hier täglich Spülen, sauber halten und vor allem Fliegen fernhalten. In der Kategorie „Dinge, die man nicht braucht“ sammelt sich in diesem Jahr schon wieder einiges…
Während wir so durch den Alpakaalltag huscheln, bewältigen wir natürlich auch noch den privaten, der gerade von vielen medizinischen Terminen von Martin geprägt ist und uns auch ganz schön in Schach hält. Denn auch wenn wir hier gar nicht mehr so viel von diesem doofen Long-Covid erzählen: Es ist nach wie vor da, bremst mitunter aus und klaut viel Energie, die an anderen Ecken fehlt. So heißt es auch an dieser Front immer wieder geduldig zu sein und nicht den Mut zu verlieren!