Tag-Archiv: Cria

Ächz. Was für eine Woche. Es wird und wird nicht wirklich ruhiger. Der Regen lässt auf sich warten… und wenn wir uns die umliegenden Regeneinbrüche dann anschauen, dann wollen wir DIE genau nicht abhaben. Was waren wir erleichtert, dass uns die Hagelkörner und Windhosen nicht erreichten. Dennoch dürstet der Boden nach Wasser und das, was dann doch kommt, ist einfach viel zu wenig. Da können uns dann unsere Camper mit noch so großen „Alpakaaugen“ anschauen. Wenn es soooo trocken ist, geht das einfach nicht mit dem gemütlichen Lagerfeuer am Abend. Weder auf unserem ganz normalen Platz und erst recht nicht auf unserem Offroad-Platz.

Am Freitag war es endlich soweit! Sowohl Kamilla als auch Judy erlösten sich und uns von unserer langen Warterei auf den Nachwuchs. Das war ja nun auch gar nicht mehr entspannt mit anzusehen, wie die zwei sich so durch die Gegend geschoben und geschnauft haben.

Kamilla begrüßte uns am Freitagmorgen mit einer kleinen, süßen Maus neben sich. Wie lange die zwei da schon zusammensaßen, können wir nicht sagen. Die Nachgeburt war schon da. Getrunken hatte sie aber vermutlich noch nicht. Was waren wir aber froh, dass sie ganz munter war und uns auch zeigte, dass sie Bock auf trinken hatte. Das ließ uns vermuten, dass es keine Nachtgeburt war.

Judy hielt uns den ganzen Vormittag in Atem. Aber Judy ist diesbezüglich halt eben auch Judy. Sie bringt kein Cria zur Welt, wenn sie weiß, dass da jemand guckt. So wartete sie eben unsere alltägliche Vormittagsroutine ab und beschäftigte sich damit, mal hier zu sitzen, dort zu kacken und da zu schnabbern. Wobei am Freitag nicht viel geschnabbert wurde. Es war ihr aus dem Augenwinkel anzusehen, dass das alles nicht so leicht war. Sie traute uns aber nicht, dass wir sie machen lassen würden, wenn wir aus ihrem Sichtwinkel verschwinden und blieb weiterhin stur.

Als wir dann am Nachmittag gemeinsam mit dem Tierarzt wieder ins Gehege kamen, damit der sich Kamillas Nachwuchs zur Vorsorge anschauen konnte, summte es aus dem Stall und Judy lag in den letzten Geburtszügen. (Da dachte sie sich vermutlich: Verflixt, was machen die denn jetzt schon hier?!) So wie sie da saß, war es aber gar nicht so verkehrt, dass wir dazu kamen. Wir halfen ihr noch rasch mit den Hinterfüßchen ihres kleinen süßen Hengstchens und dann ließen wir sie auch schon wieder allein.

Es geht allen gut und es sind alle fit und wir sind unendlich dankbar und happy, dass wir die zwei süßen Schnuffs nun zu unserer Herde zählen dürfen. Auf YouTube könnt ihr euch noch die ersten Sekunden auf den eigenen vier Beinchen von Judys kleinem Hengst anschauen.

Nun sind wir auf Namensfindung. Wobei wir uns nur um den Namen von Kamillas kleiner süßen Stute kümmern „müssen“. Den Namen von Judys kleinem Mann wird seine Patentante mitbestimmen.

Oje, hier war’s ruhig. Während die erste Woche ohne Martin einfach nur sportlich war und auch sonst nicht viel drum herum hatte, war die zweite Woche wirklich heftig. Aber eigentlich nicht wegen der Flauschies (wobei Chari mich mit ihren Parties in Bauch und mittlerweile Hintern sehr in den Wahnsinn und somit auch immer wieder zum Schauen treibt – die Links führen jeweils zu YouTube). Es gab’ne Menge drum herum. Es wollten neue Termine online gestellt werden und dann natürlich auch Anfragen beantwortet. Und ja… wir haben die Sache mit der Grundsteuer schleifen lassen… also ärgerte ich mich noch gehörig damit rum. Und wir ärgern uns gerade auch wieder sehr über einen Klau unserer Momo. Das alles zu jonglieren hat sehr geschlaucht. Da hilft’s natürlich auch nicht, wenn Martin in weiter Ferne auf Kohlen sitzt und sich grämt, dass er nicht hier sein kann, um zu helfen. Gnarf.

Nun haben wir also Halbzeit. Ich warte aufs erste Baby, es stehen einige tolle Begegnungstermine im Kalender… zum Beispiel der zweite Termin für unser Alpaka trifft Yoga. Da freue ich mich sehr drauf – und wir hätte noch einen Platz zu vergeben. Damit’s aber auch nicht langweilig wird, haben die zwei Lohnunternehmer unseres Vertrauens Benedikt und Jan mit unserer Heuernte zu begonnen (hier gibt’s ein kleines YouTube-Short). Das war jetzt sehr spontan und so fiel die obligatorische Wiesen-Ablauf-Runde, um ggf. noch etwas Jakobskreuzkraut (Link zur Landwirtschaftskammer NRW) oder Disteln zu entfernen, kurz aus. Es sah aber auch gut aus, was das giftge bzw. piksige Kraut anging. Puh!

Update vom 01.02.2020: Unser Kurs mit Ilona wird nicht stattfinden. Wer dennoch Interesse an einem Geburtshilfekurs mit Ilona Kindler hat, sollte bei den Taubertal-Alpakas auf der Internetseite vorbeischauen. Im Mai findet in Rothenburg ob der Tauber ein Kurs statt.


Das neue Jahr hat begonnen und die letzten Vorbereitungen für unseren Geburtshilfekurs mit Ilona Kindler von den Taubertal-Alpakas sind in der Endphase.

Wir freuen uns schon sehr auf das Wochenende mit Ilona Kindler, steht sie uns doch immer wieder mit ihrem unglaublichen Wissen zur Seite. Vor zwei Jahren besuchten Martin und ich ihren Kurs in Rothenburg, den sie damals gemeinsam mit Nic Cooper hielt. In unserem allerersten Cria-Jahr haben Clarissa und Lyrata ja alles still und heimlich gemeistert und uns an einem Freitag, dem 13. mit ihren beiden Crias überrascht. In diesem Jahr meinte Grace dann es wäre eine gute Idee, ihr Fohlen auf die Welt zu bringen, während Martin auf Geschäftsreise ist… und so war ich unendlich dankbar für all die Zuversicht, die ich während Ilonas Kurs aufsaugen durfte und noch sehr viel dankbarer für das Script ihres Kurses an dem ich mich in den kommenden Stunden „festhalten“ konnte. Grace hat auch gemeint, dass es eine gute Idee wäre, die Geburt alleine zu meistern. Da konnte ich mich nur anschließen. Denn, wenn nun doch nicht alles gut gelaufen wäre, dann wäre die Unsicherheit doch groß gewesen. Es war aber auch sehr schön zu wissen, dass da in der Ferne Ilona mit mir mitfieberte und sich via Telefon auf dem Laufenden hielt (DANKE, liebe Ilona auch an dieser Stelle noch einmal). Und während ich da so auf unsere kleine Avinya wartete und hibbelte, war irgendwie klar, dass ich bzw. wir den Kurs von Ilona noch einmal besuchen müssen. Einfach, weil wir nun auch schon ein wenig Fohlenerfahrung haben und einfach, weil es doch viele Eindrücke sind, die da auf einen einprasseln.

Und dann sprachen wir mit Ilona, ob sie nicht vielleicht auch ins Saarland kommen und ihren Kurs bei uns halten mag… so kam denn eins zum anderen… und schließlich wurde ein Termin gefunden. Wenn denn ausreichend Anmeldungen zusammenkommen, kann man in Mainzweiler am 15. und 16. Februar jeweils von 9 bis 17 Uhr extrem viel Wissen rund um die Alpakageburt sammeln. Da geht es bei der Deckung los und endet bei der Versorgung der kleinen und großen Alpakis nach der Geburt. Das besondere: Im Anschluss an die Theorie wird mit Hilfe eines „Gebärmutterdummies“ die Alpakageburt in der Praxis erlebbar gemacht und man kann sich selbst an nicht so komplizierten Fehllagen probieren… um mit einfachen Handgriffen Stute und Cria zu helfen, denn nicht immer schafft’s der Tierarzt im Notfall so schnell da zu sein.

Oh man, da ist unser allererstes Cria in Eigenregie schon seit einer Woche auf dieser Welt – lässt unser Herz auf der einen Seite vor Freude höher und auf der anderen Seite vor Sorge (keine Angst, es geht ihr gut und alles ist in bester Ordnung!) immer mal wieder schneller schlagen – und wir kommen gar nicht dazu, sie auch endlich mal hier vorzustellen. (Unsere Alpaki-Espresso-Abonnenten sind da bloß gut immer gut informiert, was bei uns passiert.)

Aber jetzt… hier kommt unsere Amparo! Gezeugt in Mainzweiler, geboren in Mainzweiler. Das allererste Original-Webertal-Alpaki!

Mama ist unsere SG Clarissa. Papa ist AV Benz Emilio. Herausgekommen ist eine zuckersüße Maus!

Am 4. Juli kam sie fast zwei Wochen zu früh am Nachmittag zur Welt. Schon wieder so völlig überraschend und am Morgen definitiv nicht absehbar. Da hat Clarissa Martin voll erwischt. Während ich beruflich am Bodensee die Sonne genoss, hielten Clarissa und ihr Cria Martin auf Trab. Mittlerweile hält die Kleine ja die gesamte Stutenherde auf Trab.

Ein Tag vor der Geburt bekam die noch ungeborene Kleine dann auch noch eine Patin (als hätte sie’s geahnt…), worüber wir uns tierisch freuten. Und die Kleine konnte vermutlich gar keine bessere Patin finden. Hachz! Nun hieß es natürlich noch Namensvorschläge abwarten bis wir einen Namen vergeben konnten. Am Montag war es dann endlich soweit. Aus der kleinen Maus wurde Amparo. Wir finden, er passt ganz wunderbar zu der Kleinen und wir hoffen, er wird sie seiner Bedeutung nach auch ihr Leben lang begleiten. Denn Amparo kommt aus dem Spanischen und bedeutet Schutz.

Völlig beeindruckend ist ja, wie Chari mit ihrer kleinen Halbschwester umgeht… es scheint als wäre sie immer mit dabei und hätte immer ein Auge auf sie… vielleicht ist sie aber auch ein wenig eifersüchtig und schaut, dass sie nicht alle Aufmerksamkeit der Mama klaut… Man steckt ja nicht drin in den Tieren.

Das summe ich seit gestern Abend beständig vor mich hin (und gehe damit Martin vermutlich so langsam auf den Geist… aber noch lacht er und freut sich ähnlich wie ich – ich halt summend, er halt grinsend).

Als wir uns gestern Nachmittag auf den Weg ins Alpakagelände machten, hatten wir einen festen Plan im Kopf. Der zerstob sich, sobald Martin mir sagte, dass da ein Fohlen in der Wiese steht (ich so innerlich „Waaaaaaaas? Clarissas Termin ist doch erst nächste Woche.“) und sich korrigierte, es wären zwei (ich so innerlich „Jetzt verarscht er mich, es gibt also doch noch keins!“).

Er hat mich nicht verarscht. Es waren tatsächlich zwei. Und dann hat den Reigen noch nicht mal Clarissa eröffnet, sondern Lyrata… und ihr Termin war erst in zwei Wochen. Ihr kleines Fellknäul stand aber in aller Vollkommenheit schon tapfer in der Wiese und versuchte an die Milch der Mama zu kommen. Noch völlig verklebt hingegen lag Clarissas Wollknäul in der Wiese und hatte noch jede Menge Reste seiner Fruchtblase um sich und seine Fußschühchen an, die während der letzten Wochen Clarissa schützten. Aber es atmete und kiekte durch die Gegend, wenn es auch leicht zitterte. Nun hieß es zumindest für mich erst einmal runterkommen und überlegen, was war zu tun. Während Martin das Cria kontrollierte und warm rieb, bot mir unser Geburtsköfferchen Halt, um Martin Handtuch, schließlich Iod und Nabelklammern zu reichen, um dann noch loszustapfen um für die Kleine von Clarissa das Fohlenmäntelchen zu holen. Immer noch völlig außer Tritt (schließlich fängt doch so eine Geburt an, indem Köpfchen und Beinchen rausschauen) arbeitete ich mich meditativ durch unser Geburtsablaufblättchen, das wir vorbereitet hatten (bloß gut) und fand mich langsam ein. Und dann kam so langsam auch im Kopf an, dass wir gerade zwei kleine Alpakifohlen bekommen hatten und ein breites Grinsen setzte ein. Wuaaaaaaah.

Den Rest des Nachmittags staunten wir und freuten uns über zwei zwar etwas zu früh gekommene, aber scheinbar gesunde kleine Stutfohlen. Lyri bereitete uns noch etwas Sorge, weil sie scheinbar ordentlich zu kämpfen hatte während der Geburt, aber sie kümmerte sich toll um ihr Kleines und heute sah bei ihr alles schon sehr viel besser aus.

Nun aber genug geschrieben… hier kommt ein Schwung Fotos unserer allerersten Fohlen. (Schrieb ich schon irgendwo „Wuaaaaaah“?)

Dürfen wir vorstellen? Maluni und Chari*

*(Kari gesprochen)

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