Alpakabesitzerlehre III
Es ist wieder Sonntag… es geht wieder zu Robert. So langsam kennt das Auto den Weg.
Das Wetter meint es gut mit uns. Robert ist wesentlich entspannter als in der Woche zuvor. Keine Alpakadramen, die in der Woche auftauchten und zu Sonderbehandlungen zwangen. Also alles startklar für ein neues Abenteuer mit unseren drei Alpakas (und auch mit anderen, die wie Rover, Edmundo und Casanova in der Anfängerklasse untergebracht sind…).
Erste Lektion: Die Alpakas von der Weide in den Paddock holen. Wie die diesbezüglich so ticken, haben wir ja mittlerweile schon gut drauf. Nie in den Weg stellen, den sie nehmen sollen und nicht in die Enge treiben. Robert hilft von der Nachbarweide mit ein paar Pfiffen nach als Cosmo (einer der Hengste, der schon bei den Fortgeschrittenen ist, aber auf der gleichen Weide wie die Anfänger weidet) sich ein wenig stur stellt.
Als schließlich alle im Paddock und Futterstall eingetrudelt sind, gibt’s ersteinmal eine ausführliche Futterpause. Da draußen auf der Wiese gab’s ja nix… Is klar.
Zweite Lektion: Die Alpakas anhalftern… ich gestehe… da bin ich noch bei den Megaanfängern. Ich schisse da immer noch kräftig rum, weil ich mich nicht traue, die Alpakas einfach anzupacken. Blöd, wenn die Alpakas noch kräftig rumschissen, weil’se selber noch nicht wissen, wie das ganze abläuft. Gemeinsam mit Martin erwische ich von den fünf Anfängern schließlich unseren Casanova, der sich leicht ungeduldig und angespannt das Halfter von mir anlegen lässt. Puh! Damit war die Lektion allerdings schon rum und ich nicht wirklich glücklich… Martin und Robert hatten in der Zwischenzeit noch den anderen vieren das Halfter angelegt. Aber dat wird… Hoffe ich.
Dritte Lektion: Laufen lernen… Draußen waren sie ja vor zwei Wochen alle schon einmal… jetzt hieß es bereits geübtes festigen. Während Robert im Alpakagehege rumwuselte, durften wir uns immer zwei schnappen und auf kleine Tour gehen. Da es vor zwei Wochen mit Rover und mir ganz gut klappte und er derjenige ist, der wenigstens genauso viel Schiss hat wie ich, hüpfte ich ins kalte Wasser und suchte mir ihn aus. Martin griff sich Edmundo und schon ging es los. Raus aus dem Gehege auf die Straße. Rover versteckte sich hinter mir, lief aber ganz gut mit. An unserer kleinen Wiese vom letzten Mal angekommen, versuchten wir alle gemeinsam ob der aufregenden Kurztour zu viert wieder zur Ruhe zu kommen und setzen uns ins Gras… Also Martin und ich. Die Alpakas tänzelten an der Leine. Rover kam so langsam auch zum Schnuppern und taute ein wenig auf… bis ich aufstand und ersteinmal eine Ladung Grünzeug auf dem Dekolleté hatte. Puh… Das kam etwas überraschend und haute mich ersteinmal um. Etwas hilflos dastehend bekam ich Hilfe von Martin. Wir tauschten die Alpakas und Edmundo und ich gingen auf Vertrauensbildungskurs. Irgendwann hatten sie sich so einigermaßen gefangen. Ich auch und wir machten uns auf den Rückweg.
Das ganze wiederholten wir immer und immer wieder in immer und immer wieder anderer Konstelation. Fazit: Obwohl Rover ein ganz schöner Schisser ist, läuft er schon fast wie ein großer ohne zu murren mit. Casanova ist total unaufgeregt und macht einfach mit. Edmundo ist noch sehr nervös, dabei aber trotzdem irgendwie entspannt. Das wird. 🙂
Nach getaner Arbeit setzten wir uns noch ein wenig mit Robert in die Sonne und genossen den sonnigen Nachmittag beim Plausch über das Leben im Allgemeinen und mit den Alpakas im Speziellen. 🙂
Nächste Woche gibt’s auf jeden Fall wieder mehr neues!
Alpakabesitzerlehre II
Ein neuer Sonntag – ein neuer Ausflug zu Robert. 🙂
Aufgeregt und mit schwerem Gepäck machten wir uns wieder auf den Weg. Der erste Punkt auf der Tagesordnung war aber ersteimal die Hilfe bei einem kleinen Wasserversorgungsproblem auf den Weiden. Das hatten wir eigentlich schon letzte Woche geplant, aber da fehlten noch diverse Utensilien. Fast wäre der Einsatz ins Wasser gefallen, weil Robert noch mit einem kleinen Sorgenkind zu kämpfen hatte. Ein frisch geschlüpftes Alpakafohlen musste an die Flasche und somit alle zwei Stunden von ihm betreut werden. Er wollte schon absagen, aber da wir ja eh noch auf der Wiese zu tun hatten, entschieden Martin und Robert, dass wir doch ersteinmal vorbeikommen und alles andere dann sehen würden. Zum Beispiel auch den Regen, der sich an diesem Vormittag in Strömen zu uns gesellte…
Es kam schließlich noch ganz anders…
Schön mit Wasser von oben machten Martin und ich uns ersteinmal ans Wasserproblem, während Robert sich im Hintergrund ums Alpakafohlen kümmerte. Wir bauten Notstromgenerator und Hochdruckreiniger auf, bastelten eine ewiglange Wasserleitung, um dem Hochdruckreiniger auch Stoff geben zu können. Ich übte mich tapfer in meiner Rolle als Hilfsassi (das fällt mir echt schwer, zu warten, dass mir jemand sagt, was bzw. das ich tun soll, währenddessen ich doch soooo viele andere Sachen auch noch machen könnte) und Martin begann das mit Sand festgespülte Wassersystem von ebenjenem Sand zu befreien und die Leitungen frei zu legen. Eine schöne Seite des Hilfsassisdaseins ist’s aber, dass man während des Wartens ausfühlich Alpakas kieken kann, die wiederum ausführlich kiekten, was Martin da machte. 🙂
Und als schließlich so nach und nach das Wasser wieder so lief, wie es laufen sollte, kündigte sich bei Roberts Stutenherde, neuer Nachwuchs an. Funny brachte ihr erstes Crias auf die Welt. Hachz. Da Martin noch fleißig Sand mit Wasser schippte und ich aufs „An“ / „Aus“ für den Hochdruckreiniger wartete, bekamen wir die Geburt nur am Rande mit. Als Robert irgendwann endlich von der Nachbarweide den Daumen hoch zu uns zeigte, wussten wir, dass alles gut gegangen war und eine neue kleine Stute das Licht der Welt erblickte. Gleich noch mal Hachz!
So ging unser Alpakasonntag ganz schnell vorüber… Da am Nachmittag noch Brandwache anstand, mussten wir zum Mittag schon wieder zurück und lernten an diesem Tag nicht konkret mit unseren dreien neue Sachen kennen… Aber auch so gab der Sonntag viele schöne und auch neue Dinge… Ein neues Fohlen, die Tatsache, dass Alpakas einen einfach machen lassen, wenn man Reparaturarbeiten in ihrem Gehege zu erledigen hat und das es selbst bei Regen unendlich schön ist, die Tiere um sich zu haben… naja… und dass man bei Regen ganz schön schauen muss, mit welchem Alpaka man es eigentlich gerade zu tun hat, weil’se dann ganz anders aussehen…
Schauen wir, was der kommende Sonntag bringt. Da sind wir ja schon wieder mit Robert und den Alpakas verabredet.
Alpakabesitzerlehre I
Ein neuer Sonntag – ein neues Alpakaabenteuer. 🙂
Es war soweit… wir hatten uns im Laufe der Woche für unsere drei Alpakas entschieden und machten uns wieder auf den Weg zu Robert und seinen Alpakas. Ziel: Ein besseres Verständnis für das Wesen der bald bei uns einziehenden Knuffeltiere zu bekommen und nicht ganz so hilflos im Umgang mit ihnen dazustehen… Außerdem müssen die drei auch noch’n bissel was lernen. Denn bis zur letzten Woche hatten die drei noch nie ein Halfter um und waren noch nie in ihrem kurzen Leben angeleint außerhalb des Geheges unterwegs.
So lernten wir also alle fünf… Ich lernte, dass ich so ein Alpaka nicht kaputt mache, wenn ich es anfasse… und die Alpakas lernten, dass sie uns eigentlich schon vertrauen können und wir ihnen nix böses wollen. Anfangs noch etwas zurückhalten, schafften wir zwei kleine Runden um das vertraute Terrain. Wie das mit dem Spucken und den verschiedenen Stufen des Spuckens ist, durften wir auch gleich noch mitnehmen…
Alles in allem war’s sehr aufregend, aber auch sehr schön… und schließlich auch sehr entspannend. Ich für meinen Teil kann es kaum erwarten, dass wir nächste Woche wieder nach Lauterbach fahren, um Rover, Casanova und Edmundo wieder zu sehen! 🙂
Werden sie das?
An einem sonnigen Sonntag im Juli… sagen wir, es war der 17…. machten wir uns erneut auf den Weg nach Lauterbach um Robert und seine Alpakas zu besuchen. Ziel war es, unsere Alpakas zu finden. 🙂
Nachdem wir uns die frischesten Fohlen (auch Cria genannt) von ihm anschauen durften und allen anderen Alpakas noch einen Besuch abstatteten, stellte uns Robert seine Auswahl vor… Hachzi!
Während Martin und Robert sich fleißig über Landwirtschaft im Allgemeinen und Alpakazucht im Speziellen unterhielten, begann ich mich ganz ausführlich in die drei jungen Herren zu verlieben…
Und das gab’s auch noch:
Und nun heißt es sich entscheiden und dann in die Alpakabesitzerlehre zu gehen.
(Ich glaube aber, wir haben uns schon entschieden…)
Wochenendausflug
Die erste Woche nach dem Urlaub ging ganz schön schnell vorbei… und wir haben neben dem normalen Alltagstrott auch ganz schön viel hinterm Haus geschafft. Das Ziel die eigenen Alpakas Ende August bei uns laufen zu haben, könnte erreicht werden.
Für den Sonntag, der als definitiv arbeitsfrei ausgerufen wurde, haben wir uns bei Marion Zeeck angemeldet, um mit ihren Alpakas eine Runde zu laufen. Schön, dass das auch geklappt hat. So trafen wir pünktlich um 10 Uhr bei ihr ein und machten uns auf den nun schon bekannten Weg zu den Alpakas.
Leonardo und Cosmea sollten unsere „Wanderalpkas“ werden. Die zwei von den anderen zu separieren war schon mal ganz schön spannend. Als Cosmea dann ersteinmal in den Sitzstreik ging, war die Aufregung komplett. Die Lösung: Ihre Freundin Lia sollte mitkommen. So sind wir dann schließlich zu sechst eine kleine Runde zwischen Feldern von Isingen gelaufen.
Im Anschluss gab’s noch sehr viel Alpaka hautnah… Das war ganz schön schön. Anfangs etwas befremdlich, wenn da kleine Alpakaschnuten eine Salzmischung aus der Hand schlecken, aber schließlich ganz schön knuffig. Cosmea war bis zum Ende der Runde wieder entspannt auf und in der Gruppenkuschelrunde ordentlich auf Kuschelkurs. Hachz!
Schottland-Alpakas
Anfang Juni machten wir uns auf eine ganz wunderbare Rundtour durch Schottland. Zwei Wochen wollten wir per Auto und Fuß das Land erkunden und erfüllten uns damit einen lang gehegten Reisetraum. Im Hinblick auf unsere Alpaka-Einzugsvorbreitungen nahmen wir diese „Zwangspause“ gerne in Kauf… und es war auch wirklich gut mal wieder rauszukommen und den Kopf frei zu bekommen. Insgeheim hoffte ich aber auch, dass wir in Schottland das ein oder andere Alpaka zu sehen bekommen. Bereits als wir in den ersten zwei Tagen durch die gigantisch schöne hügelige Landschaft fuhren und die ersten Wanderungen unternahmen, kamen wir immer wieder zu dem Schluss, das wäre schon schönes Alpakaland.
Lange sollten wir nicht warten… Der dritte Tag brachte die schönen Knuddeltierchen zutage. Nach einem Ausflug auf der verträumt kleinen Schieferabbauinsel Easdale (wer Zeit zum Kieken hat, findet hier bei Youtube ein Video mit schönen Eindrücken) fuhren wir einen recht großen, aber bewusst gewollten Umweg zurück zu unserer ganz wunderbaren Unterkunft unweit von Oban (oje… mich überkommt gerade ein ausführlicher Urlaubsflashback 🙂 ), der uns direkt an einer Herde Alpakas vorbeiführte…
Wir fuhren natürlich ersteinmal vorbei… aus dem Augenwinkel nahmen wir wahr, dass das da jetzt keine Schafe und auch keine Rinder waren, die da auf der Wiese standen… einen kurzen Moment später war klar… das waren Alpakas. Wuah! 🙂 Wir drehten wieder um und erfreuten uns an der kleinen Herde, die da mitten im Nirgendwo plötzlich auftauchte. Mitten im Nirgendwo taucht aber in Schottland eh alles auf… 😉
Mit einem Grinsen fuhren wir weiter und sichteten in den kommenden Tagen immer mal wieder ein paar Tiere, aber nie mehr in solcher Menge.