Ein flauschiger Gastbeitrag: Ein einjähriges Jubiläum
Huch! Jetzt hab ich Schusselchen doch glatt mein einjähriges Jubiläum verpasst. Also ja nee, ich hab schon ein paar Jahre mehr auf dem Buckel. Für die, die es genau wissen wollen: 2034 werde ich 3 Mal so alt wie Lyri dann einen Tag nach mir. Bei guter Pflege können wir beide das durchaus schaffen…
Einjähriges deswegen, weil vor etwa einem Jahr mein erster Webertal-Alpaka-Gastblog erschienen ist. Damals hab ich über mein gehäkeltes Dreiecktuch aus Webertal-Alpaka-Wolle berichtet – erinnert ihr euch noch? Das war der Auftakt zu meinem bisher oberflauschigsten Jahr, da ist einfach mal ein kleiner persönlicher Jahresrückblick angebracht, zumal mein letzter Blog schon ewig her ist. Und Bilder sagen ja bekanntlich mehr als 1000 Worte, also:
Gut gekleidet von Hals bis Fuß: nach Dreiecktuch und Roy-Schal hab ich im Sommer die leichten und farbenfrohen Stolas aus Alpakawolle und Seide im Webertal-Shop für mich entdeckt. Neuestes Projekt sind Spiralsocken – notwendig, weil’s in meiner „Kleine“ keine Freizeitsocken mehr gibt und praktisch, weil ich mich ums Fersestricken drücken kann. Ob die fertig sind, bis diese neuen witzigen Socken von der INNATEX da sind? Den Lyri-Pullover fertigzustellen verschieb ich mal auf den Winter 2020/21. Ich will ja dann auch noch was zu berichten haben…
Ergänzend zum Stricken und Häkeln: Flauschen – nicht weil ich muss, sondern einfach, weil’s mir Spaß macht, die ganze Vielfalt an Vlies zu spüren. Das da oben ist Kalibra. Von wegen, je weicher das Vlies, umso mehr bleibt drin hängen, und umgekehrt. Ich kann jetzt jedenfalls nachvollziehen, dass sich in den fertigen Wollknäul noch Heureste oder Moos finden, denn aus manchem Vlies kann frau einfach nicht alles rausfischen. Und auf der anderen Seite zeigen ja grade diese „Fremdkörper“, dass die Tiere artgerecht gehalten werden.
Gelegenheiten finden sich immer: Backen von süß bis herzhaft mit den Ausstechförmchen – und manchmal werden die auch zweckentfremdet:
Klar: Das Allerschönste sind die Begegnungen mit den Flauschies! Die haben mir sogar zu einer neuen Arbeit verholfen: Ich bin mit dem Bild von 14 Daumen drückenden Alpakis im Kopf so innerlich entspannt und äußerlich strahlend in ein Vorstellungsgespräch gegangen, dass ich eine Stelle in Homburg bekommen habe. Jetzt bin ich also wieder Vollzeit-Saarländerin und nutze viele Gelegenheiten, bei meinen beiden Patenalpakas und all den anderen vorbeizuschauen. Mein erster Spaziergang mit Roy war trotz Regen sehr schön, und im Herbst hat er mir einen ganz lieben Patenbrief geschrieben und etwas aus dem Nähkästchen geplaudert. Aber vor allem die kleine Dreckschnute Amparo hat mein Herz erobert. Die ist schon ne ganz Süße, und ich freu mich immer, wenn sie kurz in meine Richtung kommt und ihr Blick mir sagt: „Schön, dass du mal wieder vorbeischaust. Siehst du, mir geht’s gut hier“. Ob von ihr auch bald Post kommt? Corina hilft ihr bestimmt ein bisschen beim Schreiben, weil sie ja noch so klein ist. Den kleinen Kämpfer Apollo hab ich an seinem letzten Lebenstag noch kennengelernt – ein bestimmter Baum auf dem Weg zum Gehege erinnert mich immer an ihn. Und die drei Neuen von Alpaka Glück haben mich auch schon begrüßt. Wie, von denen wisst ihr noch gar nix? Hättet ihr mal den Alpaki-Espresso abonniert. Ich bin seit der ersten Ausgabe mit dabei und freue mich schon die ganze Woche darauf. Sonntags lange schlafen ist nicht mehr, weil’s normalerweise um 8 Uhr Pling in meinem Postfach macht. Normalerweise…).
Eigentlich gäbs noch viel mehr und ausführlicher zu berichten. Selbst das könnte das direkte Erleben nicht ersetzen. Corina und Martin betonen zwar, dass sie keine tiertherapeutische Ausbildung haben. Ist auch nicht notwendig. Die Alpakis und ihre lieben Besitzer wirken sich auch so äußerst positiv auf die Stimmung aus, ganz nach dem Motto: Ein Alpaki am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen – geht aber auch den Rest vom Tag. Probiert’s mal aus!
Oh, liebe Sigi, als dieser Blogbeitrag heute ins Postfach flatterte, war das aber eine ganz schön große Überraschung. Vielen lieben Dank – fürs Teilen deines ersten Flauschejahres – dafür, dass es dich und deine Begeisterung für die Flauschies und alles was dazu gehört – dafür, dass du mit solch unglaublicher Geduld und Akribie die Vliese der Flauschies flauschst – dafür, dass du so kreativ bäckst (und uns an den Ergebnissen immer wieder teilhaben lässt) – dafür, dass Amparo (und Roy) so eine fantastische Patentante bist und für all die vielen Dinge, die wir jetzt hier nicht aufgezählt haben. Wir freuen uns, dich auch in deinem zweiten Flauschejahr begleiten zu dürfen! Fühl dich ganz arg gedrückt!
Ein flauschiger Gastbeitrag: Die Flauschparty
Huhu, ich bin’s mal wieder, Niggels Sigi. Nee, dies Mal nicht mit was Handgearbeitetem. Zumindest nicht aus Wolle. Den Pulli mit Lyrata hab ich zwar an Ostern angefangen bei 30° im Schatten – also idealstem Alpakapulli-Wetter. Aber das wird eine andere Geschichte…
Allerdings: Mit Wolle hat das heute gewissermaßen auch was zu tun. Ich war nämlich an einem Sonntag Mitte Juni auf der Flauschparty. Dafür haben sich ja bestimmt einige von euch auch beworben, und ich war ja auch nicht allein dort. Bei mir war’s die reine Neugier: was kommt zwischen Alpaka und Wollknäuel? Und natürlich wollte ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, diesen flauschigen Vierbeinern so nahe wie möglich zu kommen. Dabei sind sie im Moment etwas weniger flauschig als sonst, da frisch geschoren. Aber das macht sie in keinster Weise weniger „Lächeln-ins-Gesicht-zaubernd“. Ich durfte sogar vor ein paar Wochen beim Scheren dabei sein. Und muss ich betonen, dass sich mein Patenkind äh -alpaka Roy (Alpaki-Espresso-Leser wissen ja vielleicht von meiner Patenschaft) vorbildlich dabei verhalten hat? Ist halt einfach’ne coole Socke!
Aber zurück zur Flauschparty. Bei bestem Flauschwetter – trocken und nicht zu heiß – trafen neben mir noch 9 Alpakabegeisterte auf dem Gelände ein, wo wir von Corina und Martin begrüßt wurden. Eine kurze Vorstellungsrunde, dann ging’s auch schon an die „Arbeit“. Vor uns wurde nacheinander das Vlies von jedem der in Mainzweiler geschorenen Alpakas (Angel und Kamilla sind ja noch im Urlaub und wurden dort geschoren, während Ciara und Kalibra bereits geschoren hier ankamen) auf einem Drahtgestell ausgebreitet, und das durften wir dann erst mal nach Herzenslust schütteln, um den Staub rauszubekommen. Danach ging’s an die Feinarbeit: Strohreste und sonstige „Anhängsel“ im Vlies sollten möglichst auch rausgepult werden, damit später einmal eine möglichst reine Wolle entsteht. Es war faszinierend, dass sich jedes Vlies anders angefühlt hat. Dabei war in den feinsten Vliesen am meisten von dem, was da nicht reingehört. Während des ganzen Schüttelns und Rumpulens konnte man dann so herrlich über Alpakas, Gott und die Welt reden. Und ganz viel lachen und immer mal wieder Blicke auf die Alpakas werfen, die genauso neugierig zurückguckten.
Nach getaner Arbeit gab’s dann Futter für Mensch und Alpaka. Roy und Kalibra trauten sich sogar, einen Bissen Mineralfutter aus unserer Hand zu fressen, während bei den anderen Jungs die Skepsis doch größer als der Hunger war. Für die Zweibeiner gab’s Gegrilltes und Salate und zum Nachtisch Alpakakuchen. Ich hab eingangs ja nur gesagt, ich hätte nichts aus Wolle gehandarbeitet… Aber mit der Alpaka-Ausstechform und etwas Tüftelei lassen sich da ganz leckere Sachen kreieren.
Liebe Sigi! Wie immer vielen, vielen Dank für deinen lieben Gastbeitrag. Schön, dass du uns auf deine ganz persönliche Flauschparty mitgenommen hast. Wir fanden es auch sehr schön… und ja… das gemeinsame Miteinanderreden und Miteinanderlachen, das wird auch uns noch lange nachhängen. Ursprünglich wollten wir ja mehrere „Putztische“ bauen, aber dieser eine große… war genau richtig!
Übrigens… im August werden wir ein zweites Mal flauschen… so mal der Plan.
Lust mit dabei zu sein? Dann bewirb dich jetzt!
Ein flauschiger Gastbeitrag: Reise mit Roy
Wie schrecklich, es gibt neue Webertal-Alpaka-Wolle. Kann da bitte mal jemand einen Warnhinweis anbringen: „Das Verarbeiten dieses Produktes kann süchtig machen.“ Die von Lyrata finde ich besonders schick. Kein Wunder, wir haben ja auch fast am gleichen Tag Geburtstag (okay, sie ist ein paar Jährchen jünger). Also sie erhält bestimmt eine Geburtstagskarte von mir. Ihr denkt ja noch an das Geburtstagsgewinnspiel? Aber eigentlich waren wir ja bei Wolle – ich glaube, ein irisches Muster käme gut. Ich bin schon auf der Suche…
Ach ja, ich bin’s wieder, Niggels Sigi, die mit dem Dreieicktuch. Da hatte ich ja schon angekündigt, dass Roy mit nach Köln darf, also die Wolle von ihm. Wegen dem Suchtpotential (s.o.) habe ich schon vor der Abreise mit dem Stricken angefangen, ein Schal mit schickem Rautenmuster, gestrickt mit 4er-Nadeln.
Was ich nicht so bedacht habe: ein Zählmuster mit dunkler Wolle an dunklen Tagen ist schon eine Herausforderung. Da war bestimmt auch der einzige Grund, weshalb ich von dem, was ich in der Hotelbar in Köln gestrickt habe, wieder etwas aufziehen musste (und keinesfalls die Cocktails… hicks).
Aber da kann Roy ja nix dafür. Die Wolle an sich hat sich sehr gut verarbeiten lassen, Ergebnis wieder anbei. Es dürfen also ruhig noch einige kühle Tage kommen.
Das Strickmuster zum Roy-Schal… Roys Ausflug in die Hotelbar… Ein fertiger Schal aus Roy…
In der Ausstellung zu den Schattenseiten der schnellen Mode war ich auch wie geplant. Schon erstaunlich bis erschreckend, welche Wege beispilelsweise eine Jeans vom Entwurf bis zum Ausmustern zurücklegt und wie viele Chemikalien zum Einsatz kommen. Oder wie viele Kleidungsstücke kaum bis gar nicht getragen in den Kleiderschränken hängen. Bei den „Positiv-Beispielen“ wurde auch über Alpaka-Wolle berichtet, allerdings in Peru gewonnene und verarbeitete, die dann bis zu uns ja auch einen recht langen Weg zurücklegen müsste. Bei Lebensmittel geht der Trend zu regional – warum nicht ein wenig auch bei Kleidern?
Die Kölner waren übrigens schon voll im Karnevalfieber. Ich hab mich auch mit einem Outfit eingedeckt – ratet mal als was (an der Flauschigkeit üb ich noch)!
Liebe Grüße,
Sigi
Liebe Sigi! Was für ein wunderflauschiger Gastbeitrag. Sooooo schön, von dir über deine Strickerlebnisse auf dem Laufenden gehalten zu werden. Da müssen wir jetzt aber auch langsam einen Warnhinweis an die Beiträge basteln „Das Lesen dieser Beiträge kann süchtig machen und Dauergrinsen verursachen!“ Vielen lieben Dank. Wir freuen uns schon auf deinen nächsten Besuch – vor allem unsere Lyri, die bei deinen Worten ein klein wenig rot geworden ist. Die steht nämlich eigentlich gar nich so gerne im Mittelpunkt.
Ein flauschiger Gastbeitrag: Unterwegs mit Edmundo, Calypso und Elly
Hallo, ich bin – äh, am besten nennt ihr mich „Niggels Sigi“, ein echtes Mainzweiler Gewächs, also wirklich hier geboren und aufgewachsen, wenn auch mittlerweile aus beruflichen Gründen nur noch Teilzeit-Einwohnerin. Ich bin naturverbunden und Spanienfan – letzteres habe ich dank der bestimmt nettesten kolumbianischen Spanisch-Dozentin (oder wie sollte man Maritza sonst beschreiben) auch auf Südamerika und alles damit Verbundene ausgedehnt. Da kann ich es doch nur toll finden, dass Corina und Martin mit ihren Alpakis hierhergezogen sind. Auch wenn letztere bei meinem ersten Besuch bei ihnen im Oktober nicht wirklich viel von mir wissen wollten; so ein einzelner Zweibeiner ist viel zu uninteressant. Da ich trotzdem was Flauschiges von dem Tag mitnehmen wollte, hab ich mir wenigstens echte Webertal-Alpaka-Wolle gekauft, 2 Knäul Edmundo und 1 Knäul Calypso, ohne da schon zu wissen, was ich wann damit machen will. Wer denkt bei 25 °C auch schon an Selbstgestricktes… Obwohl Alpaka-Wolle natürlich temperaturausgleichend ist, oder wie es hier heißt: „Was gudd is fir die Käld, is aach gudd fir die Wärm“ (für die Auswärtigen: „Was gegen Kälte nützt, hilft auch bei Hitze“).
Naja, irgendwann war’s mit der Hitze vorbei, ich hatte Zeit, in ein Handarbeitsbuch zu schauen und entdeckte eine Anleitung für ein gehäkeltes Dreiecktuch. Das war’s! Nur war sogar mir klar, dass die 3 Knäuel nicht ganz reichen. Gut dass ich wegen eines Geschenkes für mein Patenkind sowieso noch mal hin musste (und dieses Mal haben mich die flauschigen Damen recht neugierig betrachtet). Ich hab dann meinen Bestand um ein weiteres Knäul Edmundo sowie je ein Knäul Elly und Roy ergänzt, wobei ich letzteres am Ende doch nicht mit verhäkelt habe. Kaum zu Hause konnte ich mich nicht mehr bremsen und habe losgelegt. Und da sich die Wolle super hat verarbeiten lassen, wenn ich auch hier und da mal etwas Heu oder Moos rauszupfen musste, war das Tuch in weniger als einer Woche fertig. Und das, obwohl ich zwischendurch auch noch ein wenig für meinen Chef arbeiten musste. Das Ergebnis kann sich doch wirklich sehen lassen, oder?
Gehäkelt habe ich mit einer 5er Häkelnadel (eventuell wäre auch eine 4er ausreichend gewesen, aber erstens hatte ich die nicht daheim und zweitens fand ich, dass die Maschen ruhig locker sein dürfen.).
Falls es jemand nachhäkeln will:
3 + 4 Maschen zum Wenden anschlagen, in der ersten Reihe 2 Doppelstäbchen in die 5. Luftmasche von der Nadel aus, dann 5 Doppelstäbchen in die nächste Masche und 3 Doppelstäbchen in die letzte Masche, dann 2 Luftmaschen zum Wenden. In der 2. Reihe je 2 halbe Stäbchen in die beiden ersten Maschen, dann weiter mit halben Stäbchen bis zur mittleren der 5 Maschen. In die 5 halbe Stäbchen, dann wieder ein halbes Stäbchen pro Doppelstäbchen der 1. Reihe bis zur letzten Masche, in die 2 halbe Stäbchen und in die Wendeluftmasche 3 halbe Stäbchen und 4 Luftmaschen zum Wenden. Und so gehts dann immer weiter mit einer Reihe doppelte Stäbchen und einer Reihe halbe Stäbchen im Wechsel , wobei jeweils am Rand 5 entsprechende Stäbchen verteilt auf je 2 Maschen der Vorreihe und 5 entsprechende Stäbchen in das „mittelste“ Stäbchen der Vorreihe gehäkelt werden. Wann man zu welcher Farbe wechselt, kann jede/r selbst entscheiden und auch wie groß das Tuch letztendlich wird. Mein Tuch misst von der Basis zur Spitze ca. 78 cm (was bei meiner Gesamtlänge von 151 cm ausreichend ist) und vom rechten zum linken Zipfel etwa 150 cm, wobei durch die Maschenzunahme am Rand da eine leicht geschwungene Linie ist.
Ich jedenfalls bin megastolz mit meinen neuen Begleitern 😉 Vorletzten Samstag waren wir auf dem Neujahrsempfang der evangelischen Kirche. Leider waren nicht so viele Gäste dort wie erhofft, die das Teil bewundern konnten, aber egal. Da es eine „gesäßkalte“ (ich bin ja gut erzogen!) Nacht war. hat das Tuch einen hervorragenden Dienst geleistet. Am Wochenende ging’s zur Jahreshauptversammlung des Malteser Hilfsdienstes, und nächstes Wochenende fahren wir nach Köln und besuchen eine Ausstellung zum Thema „Fast Fashion. Die Schattenseiten der Mode“. Gut, dass ich da ein Gegenbeispiel zeigen kann, nämlich ein natürliches Produkt, das nicht billig, aber im besten Wortsinn seinen Preis wert ist.
Und Roy darf dann auch mit – für die schwarze Jacke brauche ich schließlich auch noch einen passenden Schal.
Hach, liebe Sigi! Vielen vielen Dank für diesen wunderflauschigen Gastbeitrag! Wir kommen aus dem Schmunzeln nicht mehr raus und hoffen ein klein wenig, dass wir vielleicht auch noch von Roys Vliesausflug nach Köln erfahren werden… zumal die Ausstellung extremst interessant klingt!