Ein flauschiger Gastbeitrag: Willkommen kleiner Hübscher!
Dass diese kleinen Alpakis aber auch immer so fix sein müssen. Oder liegt es daran, dass sie mich nicht bei der Geburt dabeihaben wollen und einen Zahn zulegen, wenn sie mitbekommen, dass Corina mich über die bevorstehende Geburt meines Patencrias informiert? Jedenfalls saß auch in diesem Jahr ein noch etwas zerzaustes helles Wesen mit langen Beinchen neben seiner Mama im Stall, als ich endlich dort ankam. Und das, wo ich im letzten Jahr die Geburt von Floris doch schon knapp verpasst habe. Corina fand, der kleine Kerl hätte ruhig noch über die geradezu lehrbuchmäßige Tragezeit von 340 Tagen in Mama Darinas Bauch bleiben und dort wachsen können. Aber es war ihm wohl zu langweilig dort geworden – er wollte die Welt erobern. Und so versuchte er schon eine halbe Stunde nach der Geburt, die Beinchen unter Kontrolle zu bekommen, und ging im Stall auf Entdeckungstour, statt brav auf dem warmen weichem Bettchen aus Stroh liegenzubleiben. Es sah zu drollig aus, als die Beine in alle Richungen davonrutschten. Und gleichzeitig war da bei mir ganz viel Staunen über so viel Energie und Hartnäckigkeit. Und als der Kleine dann noch auf mich zugestakst kam, da war es gar nicht so einfach, nur mit den Augen zu streicheln. Immerhin durfte ich ihn dann ins Freie tragen – und da konnten die 6,2 kg schon auch mal heftig zappeln. Denn selbst zu den anderen Stuten im Stall auf Entdeckungsreise zu gehen ist halt doch etwas anderes als von der Mama fort getragen zu werden. Aber natürlich lief Darina nebendran, und dann konnten Mama und Kind auch ein paar Sonnenstrahlen genießen. Die Mama ließ sich dann das saftige Gras schmecken und das Kind Mamas leckere und nahrhafte Milch.


Die nächste große Aufgabe für mich war dann die Namenswahl. Was passt zu so einem kleinen Wesen und wird auch nicht peinlich, wenn er größer und älter wird? Im vorigen Blogeintrag war es schon zu lesen: mit meinem Faible für Spanisch, was ja durchaus zur Herkunft der Tiere passt, und der Vorgabe, dass der Name mit „G“ beginnen muss, wurde es „Guapo“, zu deutsch „der Hübsche“ oder Martin es vornehmer ausdrückte, der Gutaussehende. Das aus dem kleinen Hübschen bald ein großer Hübscher wird, daran arbeitet er auch schon fleißig: er hat am ersten Tag schon 200 g zugenommen. Ich freue mich schon drauf, ihn bald mit Gizmo über die Wiese pesen zu sehen. Da werden Erinnerungen an das heutige Geburtstagsalpaka Benvindo und seinen Freund Bamm-Bamm wach – beide auch hell, Vindi eher zart, Bamm-Bamm kräftig, und zusammen unzertrennlich, bis Bamm-Bamm zu einem anderen liebevollen Zuhause umzog.
Guapo ist übrigens ein Patencria der 3. Generation. Oma Amparo, die uns im Moment etwas Sorgen macht, war mein erstes Patencria, und ihre Tochter Darina hat nach der Geburt kämpfen müssen, um jetzt so eine bezaubernde Stute und fürsorgliche Mutter sein zu können.

Bei Judy soll in diesem Jahr auch noch so ein kleines Flausch zur Welt kommen. Meldet euch doch bei Corina, dass ihr auch gerne eine Criapatenschaft hättet. Vielleicht schafft ihr es dann sogar, die Geburt mitzuerleben. [Anm. d. Red.: Judys kleines Fluff hat tatsächlich schon ganz liebe Paten, die der Geburt seeeeeehr entgegenhibbeln.]
Ich versuche das im nächsten Jahr wieder. Dann wird aber alles stehen und liegen gelassen, wenn Corina sich meldet – und nicht gedacht, dass es schon noch für eine Tasse Kaffee reicht. Und auf die Suche nach tollen Alpaki-Namen mit H mache ich mich auch schon. Aber erst mal genieße ich mein exklusives Patenjahr mit Guapo und seinen Mitflauschs.
Eure Sigi
Ein flauschiger Gastbeitrag: Von zwei- und vierbeinigen Patenkindern…
Ach herjee, die schon wieder, Niggels Sigi. Was hat se denn diesmal gehäkelt, gestrickt, gebacken oder gedingsbumst? Nix davon, Ihr Lieben. Heut berichte ich als Alpakapatin, als doppelte sogar, obwohl das noch gar abzusehen war, als ich den Termin zum Patenalpakabesuch ausgemacht hab. Aber jetzt mal der Reihe nach. Treue Alpaki-Espresso-Leserinnen und -Leser wissen, dass ich seit Ende April Ehrenpatin von Chefalpaka Roy bin. Zu dieser Patenschaft gehört auch ein exklusiver einstündiger Besuch mit bis zu drei Begleitpersonen. Anfang Juli schien mir ein guter Zeitpunkt dafür zu sein. Nachdem ich gehört hatte, dass mein großes zweibeiniges Patenkind noch nie bei den Flauschies war, obwohl er in Mainzweiler wohnt, war klar, dass er mitkommt. Zwei weitere „Wiederholungstäter“ haben sich gerne angeschlossen.
Gott sein Dank darf eine Patin auch mehrere Patenalpakas haben. Eine Woche vor dem Besuch erfuhr ich nämlich von der Möglichkeit, exklusive Criapatin zu werden. So ein flauschiges Wesen ein Jahr lang ganz für mich allein ☺♥♥♥ (also fast allein; Corina und Martin sind ja auch noch da, und anschauen darf jeder – aber anfassen auch ich als Patin nicht, was ja auch ok ist). Bekanntermaßen hab ich ein Faible für Spanien und Südamerika, und so fiel meine erste Wahl auf Judys Cria. Traurigerweise hat sich rausgestellt, dass sie entgegen allen bisherigen Erwartungen gar nicht schwanger ist. Was jetzt? Eine Lerngruppe der Eric-Carle-Schule erhält ja die Patenschaft für Ciaras Cria, also blieben Clarissa und Grace übrig. Da ich mich zwischen den beiden nicht wirklich entscheiden konnte, hab ich halt eine Münze geworfen, und so ist die Wahl am späten Mittwochabend auf Clarissa gefallen. Und donnerstags hab ich auf einmal schon ein Bild von einem so was von süßem flauschigem hellem Etwas erhalten und laufe seitdem mit Dauergrinsen durch die Gegend. Jetzt stand die ganz schwierige Frage nach den Namensvorschlägen, die mit A beginnen, im Raum. Wegen meiner beiden südamerikanischen (zweibeinigen) Patenkinder, die passenderweise dieses Kriterium erfüllen, waren 2 Namen – nämlich Amparo und Arelis – schon mal gesetzt. Als drittes fand ich Afrodita (die Schaumgeborene) noch ganz passend – sehen ihre Löckchen nicht aus, als wäre sie gerade aus dem Schaumbad gestiegen? Aber nur ein Vorschlag kam in die engere Wahl, dazu ein Vorschlag von Corina und Martin. Da hat sich Anuya = liebe kleine Schwester gegen Aurane und Avinya durchgesetzt. Beim Patenbesuch, der ja eigentlich Roy galt, hat Jonas Glücksfee gespielt, damit das Kleine nach 5 Tagen endlich seinen Namen bekam. Ergebnis wisst ihr ja schon…
Also Roy haben wir an dem Tag natürlich auch besucht und ihn gestreichelt und gefüttert. Aber so cool er auch ist – gegen so viel Niedlichkeit kam er nicht an. Ich glaub ja fast, Amparo hat sich auch deswegen so beeilt, auf die Welt zu kommen, weil sie unbedingt mit auf Larissas Fotos wollte. Die ist auch ein Patenkind von mir und eine sehr tierliebe semiprofessionelle Fotografin, der ich einfach ihr persönliches Alpaka-Fotoerlebnis schenken musste. Die Fotos meiner Patenalpakas sind von ihr – und noch mehr könnt ihr unter https://www.picdrop.de/larissasellmannphotographie/alpakas sehen.
(Alle Fotos: © Larissa Sellmann Photographie)
Und ja, die Criapatenschaft (wie auch eine normale Alpaka-Patenschaft) kostet Geld. Ich habs ausgerechnet: Wenn ich etwa ein Päckchen Zigaretten am Tag rauchen würde, wäre das Geld nach ca. 3 Monaten in die Luft geblasen und dabei meiner Gesundheit und der Umwelt Schaden zugefügt. So habe ich 12 Monate Freude an einem faszinierenden Wesen – und ein Leben lang die Erinnerung an unvergessliche Erlebnisse.
Beispiel gefällig? Während des Patenbesuches hat die 5 Tage alte Amparo beobachtet, wie sich eines ihrer großen Artgenossen im Sand wälzte. Voller Begeisterung warf sie sich daneben, wälzte sich einige Male hin und her und blickte dann verdutzt auf – nach dem Motto: so, und was mach ich jetzt?
Oder bei meinem letzten Besuch: Da durfte ich mitten im Mädelsgehege einfach mal sitzen und mich an gelassener Flauschigkeit erfreuen (danke dafür nochmal, Corina). Während ich mich dann mal umdrehte, um nach den Jungs zu schauen – Kalibra zwinkerte mir zu, Casi flirtete seinem Namen nach entsprechend mit mir, nur Roy war noch etwas beleidigt -, nutzten die Damen die Gelegenheit, um sich unbemerkt näher zu schleichen und mich genau in Augenschein zu nehmen. Anscheinend haben sie mich als harmlos eingestuft, jedenfalls haben sie dann seelenruhig weitergeschnurpselt. Als ich gehen wollte, lag Amparo allein am oberen Ende des Geheges, während sich der Rest der Bande weiter unterhalb aufhielt. Um zum Ausgang zu gelangen, musste ich dazwischen durchgehen, was ich eigentlich gerne vermieden hätte, um keinen Stress bei Mama und Cria auszulösen. Es blieb mir aber keine andere Wahl, und ich hab dann einfach nur Richtung Ausgang geschaut, um damit auszudrücken: ich will der „alleingelassenen“ Kleinen nix Böses tun. Amparo hat das Problem erkannt und auf ihre Art gelöst: sie ist im Alpakagalopp an mir vorbeigesaust zu ihrer Mutter und hat nach der Aufregung erst mal einen großen Schluck Milch trinken müssen.
Vielleicht hat der eine oder die andere ja auch Lust bekommen auf solche Begegnungen. Es gibt noch Patenschaften – muss ja nicht unbedingt die exklusive Criapatenschaft sein, obwohl Grace bestimmt sehr happy darüber wär. Ich würd mich jedenfalls riesig freuen, beim Patenfest im Herbst eure flauschigsten Erlebnisse zu hören.
Bis dann…
Hach, liebe Sigi! Vielen lieben Dank – wie immer wieder – für deine lieben Worte! Unsere kleine Amparo hätte gar keine besser Patin bekommen können! Und nein, wir nötigen Sigi in keinster Weise zu diesen Worte und bestechen sie auch mit nix! Danke! Danke! Danke! Dass du dir immer wieder die Zeit nimmst, um deine Zeit bei uns mit uns zu teilen! Und die Fotos von Larissa sind soooooooo schön! Vielen lieben Dank!