Tag-Archiv: Heuernte 2025

Gestern Vormittag startete die Decksaison. Auf dass es auch nächstes Jahr flauschigen Nachwuchs gibt.

Das ist ja immer eine sehr aufregende und freudige Phase. Doch in diesem Jahr sind die Gedanken dazu sind wahnsinnig zwiegespalten.
Der Pessimist in mir hat die Welt gerade ganz schön abgeschrieben und fragt sich, ob das wirklich so clever ist, Alpakanachwuchs in die Welt bringen zu wollen – bei all den katastrophalen gesellschaftlichen Entwicklungen (man weiß gar nicht wo man mit dem Kopfschütteln anfangen und wo aufhören soll – sowohl zur innenpolitischen als auch zur weltpolitischen Lage) und klimatischen Konsequenzen.
Der Optimist in mir hofft natürlich noch inständig, dass die Menschheit doch nicht so komplett bekloppt sein kann und sich das alles noch mal wiederholt.
Der Pessimist hat die Nase ein Stück weit vorne, denn ich höre gerade die Bernie Gunther Reihe von Philipp Kerr und die beschreibt so anschaulich, wie sich der Faschismus damals entwickeln und ausbreiten konnte und zeigt parallel noch besser auf, wie wir heute schon wieder dahin kommen konnten. Wer sich das geben mag: Sehr spannende (manchmal arg konstruierte) Kriminalfälle von Bernie Gunther, einem Kommissar mit Anstand und Prinzipien gelöst. Mitunter sehr brutal, aber immer auch sehr eindrucksvoll.
Weil aber auch Bernie Gunther im Grunde seines Herzens immer auf das Gute vertraut, bleibt dem Optimisten doch noch ein wenig Lebensraum… und deswegen gehen wir, wenn auch sehr verhalten und mit stark angezogener Handbremse, in die neue Decksaison.

Caledonia & Ikarus – kommt da das nächste Superflausch?

Und wir gehen ganz vorsichtig in die Planungen des zweiten Schnitts der Wiese. Unser Plan ging ja nicht so auf, wie wir das erhofft hatten. Nachdem im Frühjahr das Gras regelrecht explodierte und wir beschlossen Silage machen zu lassen, blieb danach das Wasser aus und nix wuchs mehr so, wie wir uns vorgestellt hatten… Aber das lässt sich eben immer so blöd voraussehen. Jetzt müssen wir mit dem umgehen, was wir haben. Deswegen ging’s mit Ekko & Nisha jetzt zur Wiesenpflege über die Wiesen.Denn was bei wenig Wasser natürlich gerne wächst, sind Jakobskreuzkraut und Ampfer… und das brauchen wir ganz sicher nicht im Heu. Also wurde gesucht und entfernt, damit wir nun schauen können, wie in unseren ganzen anderen Terminkram (Martin ist noch mal unterwegs im Schwarzwald) die Heuernte mit den Lohnunternehmern koordiniert bekommen, um auch bei unvorhergesehenen Wetterphänomenen irgendwie noch reagieren zu können.

Während Martin nach Jakobskreuzkraut & Ampfer Ausschau hält, passen Nisha & Ekko auf Martin auf und genießen die Schattenplätzchen in der Wiese.

Und weil das Jakobskreuzkraut ja gerade so schön sprießt und mitunter ganz liebevoll in Gärten drumrum gemäht wird… hier noch mal der Link zum Blogbeitrag, warum das Zeug großer Mist ist!

Wie angekündigt war’s hier etwas ruhiger… wir haben geschoren, wir haben zertifizieren lassen, wir haben mit der alljährlichen Agrar-Antragssoftware gekämpft und die alljährliche Steuererklärung bezwungen. Und außerdem sind jetzt die Tickets & die Plakate für die wohl flauschigste Lesung des Jahres in der Druckerei und auch viel schneller zurückgekommen als gedacht. Die vergangene Woche verging schon wieder wie im Flug und es wird und wird und wird nicht weniger.

Das sonnige Wetter sorgt für unfassbar viele Nachrichten in den Postfächern (japp, bei schlechtem Wetter kommt ihr irgendwie nicht so auf die Idee eine Alpakabegegnung zu planen), aber auch für größer werdende Bedenken.

Freuten wir uns Anfang Mai noch, dass das unfassbar schnell sprießende Gras einen Futterabnehmer in Form von Silage gefunden hatte (unsere Signalgruppenleserinnen und -leser wissen da mehr), zweifeln wir so langsam, ob das wirklich eine gute Idee war… denn seit gut 14 Tagen hat’s nicht mehr geregnet. Gnarf. So war der Plan nicht gewesen… hätte man’s ahnen können, hätten wir jetzt auch ein extrem frühes Heu machen können… wobei da die Nachttemperaturen auch nicht so ideal für waren… nun schauen wir also mal, ob da noch Wasser von oben kommt und ob das Gras noch mal ans Wachsen kommen darf und wir im Sommer an leckeres Futter für die Flauschs kommen. Die Daumen dürfen gedrückt werden.

Verrückt, dass wir letztes Jahr um genau die Zeit hofften, dass es nicht ganz so dolle runterkommt.

Aber jetzt mal so der Reihe nach… wir haben also geschoren und sind noch dabei. 39 von 51 Flauschs freuen sich schon mal über eine Sommerfrisur… wobei sie nachts vielleicht ab und an auch wieder von ihrem Wintermantel träumen. Man, gehen da die Temperaturen runter. Aber mit ganz viel Einstreu haben wir die kalten Nächte ganz gut in den Griff bekommen und das befürchtete große Zittern blieb bis jetzt aus. Bloß gut. Jetzt warten noch 12 Stuten auf ihren Friseurtermin. Drücken wir die Daumen, dass der so kommen kann, wie geplant… denn die kommende Woche wird terminlich noch mal heftig und wir krauchen kräftemäßig grad ganz schön am Limit. Auch wenn’s Martin mittlerweile mit seinem Post Covid sehr viel besser geht, dass Wissen, dass so ein Schub einfach so hereinbrechen kann, schwingt immer mit und lässt immer wieder aufhorchen.

Das Vlies von Goldi beim Scheren.

Heute vor einer Woche war dann zwischen Schererei, Steuerei und Antragerei auch noch die große Herdenschutzhundezertifizierung angesetzt. Dazu reiste Andrea mit Assistentin aus Brandenburg an und sollte wenigstens zwei unser Kaukasen genau unter die Lupe nehmen. Es wurden dann doch alle drei. Yeah! Denn bis zur letzten Minute waren wir nicht sicher, ob unser Ekko die Prüfung meistern würde und wir stattdessen Robbi ins Rennen schicken sollten. Ekko war nämlich vollkommen durch den Wind, weil Ronda den Höhepunkt ihrer Läufigkeit durchmachte. Eieiei… man ahnt gar nicht, wie viel „Watte“ in so einen Hundekopf reinpasst.

Nachdem wir die Hundedame aus den Augen und somit aus dem Sinn geholt hatten und Andrea beschloss sich einfach beide Herren anzuschauen, meisterten beide alle Aufgaben mit Bravour. Das haben wir uns zumindest erzählen lassen, weil wir durften – wie die läufige Hündin – nicht mit dabei sein und mussten uns in Geduld und Daumen drücken üben. Haben wir Menschen aber scheinbar dann auch ganz gut gemeistert. Dunja überzeugte bei der Arbeit nicht ganz so, wie erwartet, sie ist scheinbar zu höherem berufen und lässt lieber arbeiten. Da ist sie im Anleiten dann aber wiederum meisterhaft und Badina führte ganz vorbildlich die Anweisungen aus. Wäre sie nicht zu jüng für die Prüfung gewesen, hätte sie auch gleich noch ihr Zeugnis ausgestellt bekommen…

Robbi & Ekko ruhen sich zertifiziert aus… sieht gleich viel professioneller aus.

Jetzt warten wir noch sehr geduldig auf die hochoffiziellen Zertifizierungsdokumente und kommen dann unserer Herdenschutzförderung für den Wolfsschutz wieder ein Stückchen näher.

Und yeah… auch unserer Veranstaltung mit Jasmin und Lorenz kommen wir ein Stückchen näher. Seit gestern sind unsere Veranstaltungsplakate und auch die Tickets ganz klassisch auf Papier aus der Druckerei gekommen. Nun gilt’s also Plakate zu verteilen (wer Ideen hat, wo sich so ein Plakat noch gut machen könnte… immer her damit) und fleißig Ticktes zu verkaufen. Je nachdem, wie’s der Terminkalender nächste Woche so zulässt, kommen die dann auch nach Neunkirchen zu Bücher König und können dann auch endlich dort wieder erstanden werden. Ich denke, ich werde Bescheid geben, sobald die Übergabe geklappt hat! Bis dahin gibt’s die Tickets direkt in der Flauschbox!

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