Logbuch #1.28
Die zweite Wochenhälfte war sehr komisch. Am Donnerstag verlief die OP von Martins Papa nicht so rund, wie sie hätte laufen sollen und nun sind hier ganz schön viele Daumen gedrückt, dass alles gut gehen wird. Ein liebe Alpakawegbegleiterin verlor ihre Mama und wir waren zutiefst betroffen.
Der Freitag brachte eine Mitgliederversammlung vom Bauernverband mit sich. Seit dem qualmen hier die Köpfe und wir disktutieren (mal wieder) viel über die Möglichkeiten von nachhaltiger und tierwohlorientierter Landwirtschaft. Denn zwischen Wollen und Machen und Vorgaben und Umsetzungen klaffen bisweilen sooooo breite Kluften… und irgendwie scheint’s einfach an der Kommunikation zu scheitern – und an der Gier. Irgendwann drösel ich das vielleicht mal noch etwas genauer auf, im Moment muss ich diesbezüglich (mal wieder) meine Motivation zusammensammeln. :/
Am Samstag wurde es schön: Wir besuchten eine liebe andere Alpakawegbegleiterin und ihre frisch eingerichtete Ferienwohnung hier im Saarland. Wer einen wirklich schönen Übernachtungsplatz mit Aussicht auf Alpaka beim Frühstück sucht, der ist in der Casa de Alpaca garantiert richtig. Danach kann man dann frisch gestärkt das wundervolle Saarland erkunden – und auch uns einen Besuch abstatten.
Heute haben wir’s ganz ruhig angehen lassen… und haben mit ein paar von unseren Jung- und Altspunden ein paar Trainingsrunden gedreht. Edi war seit über einem Jahr endlich mal wieder mit auf Tour. Das lag aber nicht an ihm – sondern an Milano. – Auch das ist eine längere Geschichte.
Logbuch #1.13
Heute habe ich ein Reel gesehen, das wohl eigentlich von TikTok kam, in dem Alpakas in ein Cafe geführt wurden, damit sie quasi mit den Menschen am Tisch essen können. WTF? Warum zur Hölle muss das ein Flucht- und Distanztier machen müssen? Es kann nicht weg. Es sitzen garantiert nur Menschen da drin, die das Alpaka streicheln möchten. Mit Tierwohl hat das in meinen Augen null zu tun. Ja, picknicken oder grillen zwischen den Alpakas bieten wir auch an, aber jede(r) der das schon mal bei uns erlebt hat, weiß, dass wir dafür unsere Tiere nicht prostituieren. Sie haben ihre gesamte Weide um sich genau da aufzuhalten, wo sie das wollen. Wenn sie mal bei den Menschen vorbeischauen wollen, dann machen sie das… und zwar kurz – wie sich das für ein Alpaka gehört. Denn neugierig muss man ja schon mal schauen, wer da jetzt bei ihnen zu Besuch ist und checken, ob das Freud oder Feind ist… dann aber ziehen sie ihrer Wege und schnurpseln völlig unbehelligt ihr Gras – auf der Wiese, nicht am Tisch! Und jede(r) der schon mal bei uns war, bekommt auch vorher erklärt, wie Alpakas ticken und warum sie es eigentlich nicht mögen gestreichelt zu werden… und dass es im Grunde genommenen vergleichbar wäre, eine Schar von Kleinkindern für eine pädophile Teegesellschaft durchs Cafe zu treiben!
Solche Beiträge machen mich echt immer fertig und traurig!
Gefreut habe ich mich heute aber auch: Es war trocken und es war kalt und die Flauschies lieb(t)en es. Die Hunde auch. Es ist Tage her, dass (vor allem) Robbi mit Dunja so ausgelassen über die Wiese tobte und den Kontrollgang am Zaun entlang genossen haben.