Tag-Archiv: Futter

Wuaaah! Was ist denn mit der Zeit los? Das ist doch Wahnsinn. Da war’s gerade noch Dienstag und ich dachte, ich muss unbedingt im Logbuch vermerken, dass wir mit den Stuten ein Futterexperiment starten und rums ist’s Sonntagmorgen. Nun gibt’s halt keinen Logbucheintrag und dafür einen Futterbeitrag.

Am Dienstag starteten wir also ein Futterexperiment mit Teff, dem wohl kleinsten Getreide der Welt, das auch als Zwerghirse bekannt ist. Es kommt ursprünglich aus Äthiopien und Eritrea und kommt prima mit wenig Wasser zurecht, verträgt aber wohl auch mal Staunässe. Wer mehr wissen will, kann sich bei Utopia in einen Artikel von 2019 reinlesen (Teff: Anwendung und Besonderheiten der Zwerghirse). Die Gebrüder Neufang aus Ottweiler, die für uns im Sommer auf unseren Wiesen das Heu machen, haben mit dem Anbau von Teff zu experimentieren, denn, dass die Sommer trockener werden, ist ja nicht von der Hand zu weisen. Und so ist schön, dass nicht nur wir uns Gedanken darüber machen, was wohl wird, wenn wir kein „normales“ Heu mehr in ausreichender Menge für unsere Tiere bekommen. Und so war natürlich auch klar, dass wir bei dem Experiment mitmachen und bekamen einen Teffballen reserviert.

Der Teffballen ist in den Futtergang gebracht und die Stuten sind neugierig, was das komisch eingepackte da soll…

Im Grunde genommen experimentieren wir gleich doppelt. Denn die Ballen wurden als Heulage gepresst, was noch mal eine ganz andere Konsitenz hervorbringt… und beim Verbrauch noch mal besonderer Berücksichtigungen bedarf. So Sachen wie, dass der Ballen nicht ewig stehen darf. (Ich hoffe mal, dass ich hier als Nicht-gelernte-Landwirtin die Begriffe nicht allzusehr durcheinander wirbele.)

So war’s dann schon ein bisschen aufregend, als wir den Ballen am Dienstag in den Stall der Stuten stellten und für sie öffneten. Und es war ein klein bisschen lustig die Stuten beim Erkunden des neuen komisch riechenden (durchs Pressen als Heulage) Futters zu beobachten. Da gab’s die neugierigen, die sofort erkannten, was für ein leckeres Zeug das ist (z.B. Grace und Ciara) und da gab’s die skeptischen, die zwar neugierig ihre Nase ins neue Futter steckten, aber sooooofort wieder rauszogen und sich dann eine Weile nicht drantrauten (faszinierenderweise gehörten unsere Fressmaschinenfamilie Clarissa, Chari und Amparo dazu). Letztere schauten dann aber sehr interessiert bei Grace zu und irgendwann siegte wohl der Futterneid und es wurde ebenfalls entdeckt, dass das was leckeres ist.

Grace und Diluna sind sofort mit dabei und hauen fleißig rein. Das Teff haben wir lose über dem normalen Heu verteilt, so dass auch die skeptischen Alpakas nicht verhungern und an ihr Heu kommen.

Cool war, dass genau die Alpakadamen reinhauten, die es ganz dringend nötig haben (Ciara oder Grace). Denn Teff ist ein sehr energiereiches Futter und nicht unbedingt für die gutgenährten Flauschs geeignet. Und wenn wir so die Gewichtsentwicklung unserer drei Gewichtssorgenminis Early M, Esmeralda und Elli anschauen, dann könnte das tatsächlich ein Supermittel werden, um sehr schlanke Alpakis weniger schlank zu bekommen. Wir schauen uns das ganze also sehr interessiert die kommenden Tage weiter an.

Und auch Ciara bekommt in ihren Extratrog (sie kommt mit dem Futtergitter nicht zurecht) ihre Portion Teff… und Ciara liebt die Zwerghirse sehr. Bei YouTube könnt ihr sie beim Futtern beobachten. (Einfach auf den Link oder das Bild klicken.)

Ein fast normaler Morgen bei den Flauschs…

Da steht der Lucky aber komisch da… und sieht sein Flauschepuschelschwanz immer so aus? Und schon waren sie wieder im Ohr, die Worte von Ilona… wenn was komisch scheint, dann schau dir das Tier genau an. Denn meistens ist was dran. Also schauten wir und stellten fest: Jupp. Wenn was komisch scheint, dann ist da auch meistens was dran. Lucky hat sich am Schwanz Milben eingefangen. Eine recht ungewöhnliche Stelle, wobei sie uns in seinem Fall nicht überrascht. Schließlich kam er damals vor drei Jahren völlig vermilbt zu uns und seine kaputten Hautstellen sind bis heute nicht verheilt.
Das Mittel der Wahl ist nun Sebacil. Es wird hoffentlich die doofen ungebetenen Mitbewohner bekämpfen und wieder für Ruhe bei ihm Sorgen. Außerdem gibt’s noch pflegendes Öl für zwischendurch drauf. Hoffen wir, dass wir das ganz schnell wieder in den Griff bekommen.

Und dann schauten Calypso, Don Silver und Edi ganz aufgeregt ins Tal.
Nachdem wir die letzten Tage Besuch von den wandernden Schafen auf den Nachbarwiesen hatten und die Alpakas fast alle völlig aus dem Häuschen waren und auf die Wiesen stierten, waren wir erstaunt, was sie denn jetzt noch zu schauen hätten… Yeah! Ein Reh in unserem Gehege. Orrrrr. Ganz ehrlich, mein Verhältnis zu diesen Tieren lässt mit jedem Winter mehr zu Wünschen übrig. Da haben sie nun Wiesen ohne Zaun zur Verfügung, auf denen sie Futter noch und nöcher finden und was machen sie? Wurschteln sich irgendwie über den Zaun und müssen dann panisch versuchen wieder aus dem Zaun rauszukommen. Und wenn man ihnen versucht den Weg zu weisen, dann werden sie noch panischer und springen überall hin – nur nicht durch den zur Verfügung gestellten Ausgang. Aaaaaaaarrrrrrrrrrrrrggggggsssss. Dieses Mal haben wir’s aber ganz gut hinbekommen und unser ungebetener Gast hat doch recht schnell wieder hinausgefunden. Uffz!

Schließlich trudelt der Futterlieferant unseres Vertrauens ein und bringt das Alpakafutter für die kommenden Wochen. Martin und Christian versorgen die Säcke und philosophieren über gutes Futter. Im nächsten Jahr lassen wir uns möglicherweise unsere ganz persönliche Wunschmischung abmischen. Schauen wir mal.

Natürlich werden die Unterstände der Flauschs noch gereinigt und natürlich bekommen sie auch ihre morgendliche Futterration sowie das Heu und Wasser für den Tag verteilt. Und die Kurzhalsflauschs bekommen ihre morgendlichen Kuscheleinheiten. Sowohl die Hunde als auch die Katzen. Nicht, dass sie hier noch jemand beschwert!

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