Logbuch 2.7
Hier war’s schon wieder ruhig. Denn das Casi-Drama ging weiter.
Nachdem wir am Mittwoch Casi mit Ringo ans Haus geholt haben, um besser auf seine verstopfte Nase reagieren zu können, beschlossen wir am Donnerstagmorgen: Wir fahren nach Gießen. Denn auch wenn wir durch das Absaugen der Nase seinen Zustand so halbwegs in den Griff bekommen hatten, stellten wir leider fest: Der Kerl frisst nicht. Und da er in den vergangenen Tagen schon bedrohlich viel abgenommen hatte, wollten wir nicht noch länger warten.
Also packten wir Casi und Ringo ein und machten uns auf den Weg nach Gießen in die Uniklinik – im Gepäck das Notstromaggregat, um ihm bei Bedarf unterwegs die Nase freizumachen sowie eine Notfallration Cortison, falls sein Zustand durch den Fahrtstress doch eskalieren sollte. Beides haben wir tatsächlich glücklicherweise nicht gebraucht. Er hat die Fahrt wirklich super überstanden, was sicher auch an Ringos Art lag, sich durch nichts und niemanden aus der Ruhe zu bringen.
In Gießen angekommen, wurde Casi erst einmal gründlich durchgecheckt, nachdem wir Menschen all die vielen Dinge erzählt haben, die wir in den vergangenen Wochen schon unternommen hatten. Wie schon in Altforweiler hat sich Casi sofort ins Herz der gesamten Belegschaft geflauscht. Er hat alle Untersuchungen megageduldig mitgemacht und war superkooperativ. Als dann auch noch Ringo einen Grundcheck hinter sich gebracht hatte, bezogen die zwei quasi ihr Zimmer in der Klinik. Voll toll mit viel Stroh und leckerem Heu und Wasser ausgestattet sowie Aussicht auf den Hof, wurden die zwei gut untergebracht. Wir machten uns derweil wieder auf den Rückweg zum Rest der Alpakabande und versuchten uns irgendwie auf das einzustellen, was nun kommen sollte… in erster Linie ist es viel warten!
Für Casi hieß es am Freitag noch mal viele Untersuchungen über sich ergehen zu lassen. Er wurde noch mal endoskopiert und verschiedene Abstriche und Proben für verschiedene Laboruntersuchungen wurden genommen. Tja und auf die Ergebnisse warten wir nach wie vor. Denn nun müssen Kulturen wachsen, um zu schauen, wie man möglichen Ursachen entgegenwirken zu können. Und dieses Nicht-Wissen was da noch kommt, das ist das nervigste an der ganzen Sache. Wir wissen, dass sich ganz lieb um die beiden Flauschs gekümmert wird und wir wissen, dass die zwei Flauschs sich auch anständig in der Fremde benehmen. Casi bezaubert mit seiner geduldigen Art (da hat sein Dasein als Junghengsterzieher ihn wohl sehr geprägt) das Klinikpersonal. Und so schlingern wir hier gefühlsmäßig ständig zwischen „Alles wird gut“ und „Was, wenn Casi nicht mehr heimkommt?“ hin und her. Denn wir wissen leider auch: Wenn es ggf. kein zugelassenes Medikament dagegen gibt, was auch immer ihm fehlt, dann hilft’s auch nicht zu wissen, was er hat. Außerdem hat er nach wie vor noch nicht so richtig Bock zu futtern und das hilft natürlich auch nicht, wenn man derweil auf die Untersuchungsergebnisse wartet und nix machen kann außer zu warten. Doofe Sache das. Wir beruhigen uns derweil dann damit, dass bloß gut unsere Diätversuche im vergangenen Sommer nicht wirklich gefruchtet haben und er mit einem ordentlichen Polster in diese ganze Geschichte ging.
Während also Casi mit Ringo in Gießen umsorgt wird, sorgen wir hier weiter dafür, dass Liegengebliebenes nicht länger liegen bleibt. Und yeah! Die Termine für Februar sind online. Schaut gerne, wie wir in den kommenden Wochen geöffnet haben, an welchen Tagen ihr an unserer Hofzeit-Hofführung teilnehmen könnt oder euch eine ganz individuelle Stallzeit gönnen könnt. Auf Tour können wir leider wetterbedingt nach wie vor nicht. Die Wege sind entweder total vermatscht oder vereist.