Tag-Archiv: Helfer

Und da ist die Woche schon wieder rum. Der Samstagabend da und der eigentlich schon für vorgestern geplante Blogbeitrag immer noch nicht in die Tasten gehauen… und passiert ist schon wieder so viel, dass es für drei Wochen reicht. Uffz!

Nachdem nun also der Mittwoch wegen Nishas Tierarztbesuch und dem Autoabholtermin einmal alles über den Haufen warf, war für Donnerstag das frühjährliche Mistausfahren angesetzt. Es war die Tage schön trocken, die Sonne lachte und der Misthaufen war angemessen groß. Gedacht, gestartet…

Der Miststreuer streut den Mist… – ja, die schwarzen Punkte da müssen so…

Na, ahnt ihr schon, dass alles anders kommen wird? Gnarf. Es lief so gut. Miststreuer beladen, Mist rausfahren, derweil schaute ich, dass der Unimog beim Zurückkommen auf dem Hof keine Mistbollen festfahren würde und beschäftigte mich mit Dingen, die ich eh schon immer mal auf dem Hof machen wollte, bis Martin wieder für den nächsten Karren auf den Hof kam. Eine Routine, in die wir uns die letzten Jahre gut eingegroovt haben. Und so belud Martin den letzten Wagen, ich kratzte semimotiviert (ich mag’s nicht wirklich [wenn ich das sagen darf], weil der Schreibtisch daheim eigentlich unter Dingen, die zu erledigen sind, am zusammenbrechen ist) den übrig gebliebenen Misthaufen zusammen… Plötzlich ein Geräusch, das neu war… und laut war… Das klang nicht gut. Aber hey… schließlich kracht’s beim Mistrausfahren schon immer mal. Als es dann aber auf der Wiese still wurde, war klar… das Geräusch war wirklich nicht gut. Schließlich setzte sich der Unimog wieder in Bewegung. In Richtung Hof. Mit nicht leer gefahrenem Miststreuer. Verdammich.

Kurz: Das Winkelgetriebe war zerbrochen und somit konnte der Mist nicht mehr gestreut werden.
Auch kurz: Einen Miststreuer wieder leer zu laden dauert sehr viel länger als ihn voll zu laden. Gnarf.
Über kurz oder lang: Wir werden einen neuen Miststeuer brauchen, weil es für diesen mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit kein Ersatz-Winkelgetriebe mehr geben wird, weil es die Firma seit 2011 nicht mehr gibt. Yeah! Na, nicht wirklich.

Kleines Teil… große Wirkung: Das zerbrochene Winkelgetriebe lässt den Miststreuer nicht mehr Mist streuen.

Bis zum Herbst sind wir ja jetzt erst einmal durch, weil wir unseren Führjahrshaufen ja bis auf den letzten halben Wagen ausgefahren bekommen haben… Aber die ca. 6000 bis 9000 € für einen neuen gebrauchten Miststreuer, die wollen auch irgendwo herkommen und standen für dieses Jahr wirklich nicht auf Plan… aber was steht diesbezüglich schon auf dem Plan.
Also… wenn wer irgendwo einen Miststreuer rumstehen hat und nicht braucht… oder wenn wer irgendwo zu viel Geld rumliegen hat und es nicht braucht… Sonst: Jede Socke hilft oder auch Seife…
Ach, es könnte ja auch einfach laufen.

Da hatten wir tatsächlich erst einmal ganz schön zu knabbern.

Aaaaaaber: Als wir dann am Abend gefrustet und auch am Boden zerstört heimkamen, begrüßten uns wirklich coole Neuigkeiten im Postfach. Unser kleiner Goldi aka Royal Standard, der vor ca. 4 Wochen bei uns einzog, war mit seinem Vlies und seinen Vorbesitzern (den Taubertal-Alpakas) auf der Vliesshow der World Alpaca Conference, die aktuell in Ilshofen stattfindet, dabei und hat den zweiten Platz und den Reserve Color Champion in seiner Farbe gemacht. Da waren wir aber ganz schön überrascht und vergaßen für kurze Zeit das Miststreuerdrama. Verrückt. Verrückt. Dinge, mit denen man nach so einem Nachmittag nicht wirklich rechnet. Und Reserve Color Champion können wir ja scheinbar wirklich gut. Gnihi… Delayla und Amparo haben’s ja schon vorgemacht.

Das Vlies unseres kleinen Royal Standard mit seiner Schleife.

Und auch unser zweiter Neuzugang Ikarus hat quasi gewonnen… das Vlies seines Sohnes Olympus war auch mit auf der Vliesshow und hat den ersten Platz in seiner Altersklasse und im Handling gewonnen. Da haben wir uns natürlich mitgefreut und sind nun natürlich umso gespannter auf das, was Ikarus da für uns nächstes Jahr mit unseren Stuten zaubern wird.

Und derweil passiert daheim der ganz normale Alpakaalltag und die Damen schauen hochinteressiert dem neuen eingepackten Ballen Heu entgegen, den Martin in den Futtergang fährt. (Unsere Signal-Gruppen-Abonnenten wissen mehr… denn die haben heute Vormittag das Bild aus der anderen Richtung zu sehen bekommen.)

Der neue superleckere Ballen Heu fährt in den Futtergang ein… die Mädels freuen sich schon sehr auf den neuen Stoff.

Und weil das Wetter heute auch noch mal ganz grandios war (und es nächste Woche schon wieder usselig werden soll), waren wir mehr als happy, dass wir noch zwei grandiose Helfer zum Beseitigen der Äste der „umgelegten“ Bäume von letzter Woche hatten. Damit sieht’s schon wieder sehr viel schöner auf den Wiesen der Flauschs aus und das Gras kann da jetzt auch richtig loslegen, dass die Alpakas bald wieder ins Grün können. Und neben den Ästen ging’s heute mit noch viel mehr ganz lieben Helferinnen auch Spinnenweben im Stall und losen Steinen im Hengststall an den Kragen. Dinge, die eben so anfallen und auch erledigt werden wollen.

Der Häcksler häckselt die Äste der morschen Pappeln, die unsere lieben Helferleins ihm zu futtern geben.

Und somit geht ein extrem dickes Danke an alle raus, die heute beim Helfen mit dabei waren. Wir sind immer wieder extremst gerührt, wenn ihr einfach da seid und mit anpackt! DAAAAAAAANKÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ!

Am vergangenen Samstag war es soweit: Wir bekamen unseren Scherkurs von Rüdiger und seiner Frau Martina. Das Wetter war uns – nach langem Bibbern und Zittern – hold und sorgte dafür, dass unsere Alpakis trocken waren und es blieben. Auch wenn uns am Samstag selbst immer mal wieder ein Mininieselregen den Atem anhalten ließ… Dinge, die die Welt nicht braucht.

Fast pünktlich um 9 Uhr waren alle da. Der Schertisch war rasch aufgestellt, die Maschinen schnell ausgepackt und unsere Theoriestunde war bereit. Schön war, dass wir alle auf einer Wellenlänge schwammen und das Tier- und Menschenwohl im Vordergrund standen. Nach knapp 1 1/2 Stunden Theorie schwirrte uns schon mal das erste Mal der Kopf… aber das sollte für den Tag auch nicht das letzte Mal sein. Anschließend ging’s an die Maschinen. Auch da schwammen wir schnell auf einer Wellenlänge und entschieden uns für zwei aus der mitgebrachten Maschinenvielfalt. Obwohl uns das Ergebnis am Ende des Tages doch noch überraschen sollte.

Und dann war’s soweit. Das erste Alpaki kam auf den Tisch. Martin und ich haben vorher lang überlegt, wen wir nehmen sollten. Und auch wenn wir viel zu optimistisch in den Tag gingen, waren wir doch realistisch genug eingestellt gewesen, zu wissen, dass wir nicht alle zwölf Tiere an dem Tag schaffen würden. Somit fiel die Wahl dann also nicht auf Roy – welcher es gewesen wäre, wären wir davon ausgegangen alle Tiere zu schaffen. Aber wir sagten uns, diese coole Socke würden wir definitv allein schaffen und auch Calypso trauten wir uns allein zu. Bei Casi und Edi waren wir uns nicht sicher… und da Edi als Klassenkasper doch eher zum rumbockeln neigt, traf es Casi unsere Scherpremiere zu werden. Und da hat er uns dann doch ein bissel überrascht. Eigentlich ist er ja schon etwas ängstlich unterwegs (und wenn wir an seine erste Schur bei uns zurückdenken, ist er mittlerweile quasi auch zu einer coolen Socke geworden). Er ließ uns absoluten Scheranfänger ganz supergeduldig machen und ausprobieren. Ohne murren und quieken. Übrigens später dann auch Edi, der der zweite auf dem Schertisch war. Der war zwar nicht ganz so begeistert davon auf den Tisch zu kommen, aber als er dann mal da drauf war, hat er uns machen lassen. Das dritte Alpaki war schließlich Franzi… die hatten wir zwar auch auf der Liste der bekommen-wir-notfalls-auch-alleine-hin-Alpakis, aber es war uns dann doch wichtig, mit einer coolen Stute zu beginnen. Und cool war sie wirklich! Auch Lyri überraschte uns, wie geduldig sie uns Scheranfänger über sich ergehen ließ. Schließlich wagten wir uns an unsere erste trächtige Stute und erkoren unsere Rakete Grace aus. Sie war sehr viel weniger raketiger als von uns erwartet, aber sie hat mal gezeigt, dass sie ordentlich Spucken kann und das man gefälligst nich so lange an ihr rumzuppeln sollte.

Und dann sind 8 Stunden eben mal im Flug vergangen. Echt krass. Wenn man da so über dem Alpaki hängt, bekommt man überhaupt nicht mit, wie die Minuten dahinfliegen. Hinterher brummt einem dann nur der Kopf und man ist völlig am Rande seiner geistigen Kräfte, weil man die ganze Zeit hochkonzentriert bei der Sache ist – und dennoch vermutlich soooo viele Anfängerfehler macht, die nur durch unbedarftes Anfängerglück aufgefangen werden. Ich bin ja so ein Kandidat, der sich immer alle Horrorszenarien in den schillerndsten Farben ausmalt… ich hab das ja irgendwie an dem Tag ausblenden können… ich habe aber dafür jedes einzelne in der Nacht in mehrfacher Ausstattung nachgeholt! Die Nacht nach der Schur war für mich eine echte Tortur!

Wer sich dem Abenteuer Scheren stellen möchte und sich dem nicht alleine stellen möchte, dem legen wir unbedingt Martina und Rüdiger ans Herz! Die zwei haben uns ganz wunderbar durch den Tag gebracht und immer wieder aufgepasst, dass alles glatt läuft. Unglaublich angenehm war auch, dass sie von Anfang an betonten, dass es verschiedene Wege zum geschorenen Alpaka gibt, sie uns heute ihren zeigen, mit dem sie für Anfänger die besten Erfahrungen gemacht haben. Während Martin vermutlich ohne irgendwelche Hilfsschnitte zurechtgekommen wäre, haben mir die echt geholfen und werden es – wenn ich mich weiterhin dran wage – auch noch eine Weile tun! Jaja, und auch wenn mein Gesicht (hoffentlich hat keiner Fotos davon gemacht) nicht so ausgesehen hat – auch ich hatte an dem Tag Spaß… denn… so Martinas und Rüdigers Motto: Tierschur macht Spaß!

Als dann am Abend unsere ersten fünf selbstgeschorenen Alpakis über die Wiese hoppelten, waren wir schon ein bissel stolz! Schön sind’se geworden! Und auch die zwei, die wir dann am Sonntag noch so ganz allein (na fast, wir hatten noch grandiose Haltehilfe) in Angriff nahmen!

Ein dickes Dankeschön natürlich noch an all unsere Helfer. Ohne die wären wir nämlich nicht so gut durch unsere(n) erste(n) Schertag(e) gekommen! Jetzt werden wir am kommenden Wochenende hoffentlich noch den letzten Rest schaffen und dann haben all unsere Flauschies ihr dickes Vlies abgegeben und freuen sich auf einen hoffentlich angenehmen Sommer! Hier auch schon mal vorab ein dickes Dankeschön an all jene, die sich wieder zum Helfen einfinden und an all jene, die sich noch angeboten haben zu helfen! Schön zu wissen, dass es da draußen so viel Unterstützung gibt!

So… nun aber mal genug geschrieben… jetzt gibt’s noch ein paar Bilder!

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