Logbuch 2.21
Wisst ihr noch unser Teff-Experiment? Wir gehen jetzt in die zweite Runde. Die Flauschs liebten das Zeug, aber der erste Ballen kippte uns recht schnell. Nun waren die Fragen: Lag’s am Ballen? Lag’s am Teff? Brauchten die Alpakis zu lange für den Ballen? Also entschieden wir uns für die zweite Runde und die startete vorgestern. Während es ja beim ersten Mal etwas skeptisch zuging, war jetzt allen Damen klar: Da kommt das gute Zeug. Da ist es ganz praktisch, dass man einen langen Hals hat. Bei YouTube kann man unsere in der ersten Runde ja mehr als skeptische Clarissa beobachten, wie sie jetzt aber ordentlich zulangt. Mit dem langen Hals muss man auch gar nicht warten, dass die Menschen endlich was davon in den Futtergang schmeißen.
Heute sind noch ein paar gerettete Wildbienen bei uns eingezogen. Da hatten ein paar Wildbienen beschlossen, dass das eine coole Idee wäre, seine Nachkommen in bei uns gelagerten Möbeln einzunisten. Aus diesen wurden sie schließlich in mühevoller Kleinstarbeit von einem guten Freund gerettet, über den Winter im Kühlschrank gelagert und dürfen jetzt bei den Alpakas im Gelände wieder schlüpfen und in Freiheit fliegen… und hoffentlich die ein oder andere Blüte bei uns bestäuben! Schauen wir mal, ob alle den Winter überlebt haben und fleißig fliegen werden.
Das Teff-Futterexperiment startet
Wuaaah! Was ist denn mit der Zeit los? Das ist doch Wahnsinn. Da war’s gerade noch Dienstag und ich dachte, ich muss unbedingt im Logbuch vermerken, dass wir mit den Stuten ein Futterexperiment starten und rums ist’s Sonntagmorgen. Nun gibt’s halt keinen Logbucheintrag und dafür einen Futterbeitrag.
Am Dienstag starteten wir also ein Futterexperiment mit Teff, dem wohl kleinsten Getreide der Welt, das auch als Zwerghirse bekannt ist. Es kommt ursprünglich aus Äthiopien und Eritrea und kommt prima mit wenig Wasser zurecht, verträgt aber wohl auch mal Staunässe. Wer mehr wissen will, kann sich bei Utopia in einen Artikel von 2019 reinlesen (Teff: Anwendung und Besonderheiten der Zwerghirse). Die Gebrüder Neufang aus Ottweiler, die für uns im Sommer auf unseren Wiesen das Heu machen, haben mit dem Anbau von Teff zu experimentieren, denn, dass die Sommer trockener werden, ist ja nicht von der Hand zu weisen. Und so ist schön, dass nicht nur wir uns Gedanken darüber machen, was wohl wird, wenn wir kein „normales“ Heu mehr in ausreichender Menge für unsere Tiere bekommen. Und so war natürlich auch klar, dass wir bei dem Experiment mitmachen und bekamen einen Teffballen reserviert.
Im Grunde genommen experimentieren wir gleich doppelt. Denn die Ballen wurden als Heulage gepresst, was noch mal eine ganz andere Konsitenz hervorbringt… und beim Verbrauch noch mal besonderer Berücksichtigungen bedarf. So Sachen wie, dass der Ballen nicht ewig stehen darf. (Ich hoffe mal, dass ich hier als Nicht-gelernte-Landwirtin die Begriffe nicht allzusehr durcheinander wirbele.)
So war’s dann schon ein bisschen aufregend, als wir den Ballen am Dienstag in den Stall der Stuten stellten und für sie öffneten. Und es war ein klein bisschen lustig die Stuten beim Erkunden des neuen komisch riechenden (durchs Pressen als Heulage) Futters zu beobachten. Da gab’s die neugierigen, die sofort erkannten, was für ein leckeres Zeug das ist (z.B. Grace und Ciara) und da gab’s die skeptischen, die zwar neugierig ihre Nase ins neue Futter steckten, aber sooooofort wieder rauszogen und sich dann eine Weile nicht drantrauten (faszinierenderweise gehörten unsere Fressmaschinenfamilie Clarissa, Chari und Amparo dazu). Letztere schauten dann aber sehr interessiert bei Grace zu und irgendwann siegte wohl der Futterneid und es wurde ebenfalls entdeckt, dass das was leckeres ist.
Cool war, dass genau die Alpakadamen reinhauten, die es ganz dringend nötig haben (Ciara oder Grace). Denn Teff ist ein sehr energiereiches Futter und nicht unbedingt für die gutgenährten Flauschs geeignet. Und wenn wir so die Gewichtsentwicklung unserer drei Gewichtssorgenminis Early M, Esmeralda und Elli anschauen, dann könnte das tatsächlich ein Supermittel werden, um sehr schlanke Alpakis weniger schlank zu bekommen. Wir schauen uns das ganze also sehr interessiert die kommenden Tage weiter an.