Monatliche Archive: Juli 2018

Vergangene Woche besuchte uns die Saarbrücker Zeitung. D.h. es besuchte uns Heinz Bier, der für die Saarbrücker Zeitung ganz viele Fragen zu unseren Alpakas stellte und daraus diesen schönen Artikel über die ersten in Mainzweiler geborenenen Alpakis schrieb: Alpakas haben neue Heimat gefunden (Link zur Saarbrücker Zeitung)

Mit von der Partie war auch Ortsvorsteher Achim Wagmann, der von unseren Flauschetierchen ganz hingerissen ist und mindestens genauso viele Fragen wie Heinz Bier hatte. So verging – trotz unangenehmer Hitze – die Zeit mal wieder wie im Flug. Aber wir haben ja auch viele lauschige Schattenplätze im Gelände.

…war mehr als aufregend!

Neben unendlich vielen wunderschönen Momenten hatten wir gleich mal ganz viel Drama im Haus. Da Chari viel zu spät am Tag geboren wurde, wurde es beinahe brenzlich für sie – und das dann, weil wir uns natürlich an das gehalten hatten, was man uns eingeimpft hatte: Bloß nicht die Stellen trocken rubbeln, an denen die Mama erkennt, wer ihr Cria ist (also Schwanzansatz und Kopf). Dämliche Fliegen nutzten die Gunst der Stunden und legten fleißig Eier in Charis Fell ab. Noch nicht ganz trocken und Criatemperatur am oberen Ende der Skala begünstigten das Drama, das sich schließlich anbahnte.

So stand ich dann vergangene Woche am Dienstag Morgen da und fragte mich, warum um Himmels Willen ist die Kleine so nass am Hintern? Den routinierten Fragen der alten Züchterhasen sei Dank haben wir die Katastrophe vermutlich noch rechtzeitig erkennt. Denn ich war schon am Tippen der „Anfängerfrage“ an Robert und hörte ihn innerlich fragen, ob die Kleine Fieber hat. Hatte sie in den letzten Tagen nicht gehabt, weil wir täglich gemessen hatten, aber zur allgemeinen Sicherheit, holte ich dann doch noch mal das Thermometer und da waren sie zu sehen… die Eier der Fliegen. Was in den Tagen zuvor nicht zu sehen war, zeigte sich nun… noch nicht mal eine Stunde später sollten sich dann auch die Folgestadien dieser Mistviecher zeigen. Bis dahin hatten wir aber schon fleißig mit Ilona und dem Tierarzt telefoniert und zumindest einen Ansatz von Plan. Der Dienstag Vormittag bescherte uns ein grauseliges Madenlesen aus Charis Haut… und immer wieder das bange Hoffen, dass wir die Plage noch rechtzeitig entdeckt haben und der Kleinen nichts schlimmeres bevorstand! In den kommenden Tagen wurde jede Bewegung von ihr mit Argusaugen beäugt und mit immer entspannerem Grinsen durften wir feststellen, das Kind verhält sich genau so, wie sich ein Alpakikind verhalten sollte. Mittlerweile pest’se ganz frech mit Maluni durchs Gehege und hat ihren „verlorenen“ Tag längst wieder wett gemacht. Hoffen wir also, dass das so bleibt!

Unser nächstes Projekt wird dann „Nabelentzündung bei Maluni“ heißen… weil wir nehmen ja alles mit, was mitzunehmen geht. Aber vorher entspannen und erfreuen wir uns alle noch mit einer winzigkleinen Auswahl an Alpakifohlenbildern:


Bevor bei uns die Fohlen einfielen, freuten wir uns vergangene über unseren ersten Gruppenbesuch bei den Alpakis. Noch war am frühen Morgen alles ganz ruhig und wir machten uns an die letzten Vorbreitungen. Denn kurze Zeit später trudelten die Ferienkinder der Eric-Carle-Schule ein, um ihren Vormittag bei uns zu verbringen.

Nach einem sonnigen Menschenkindfrühstück ging es daran gemeinsam den Alpakis ihr Frühstück zu servieren und dabei mit unseren Jungs auf Tuchfühlung zu gehen. Vier mutige Alpakaabenteuerer trauten sich in die „Höhle des Alpakis“ und packten fleißig Heu in den Trog und die Jungs hauten fleißig rein. Interessanter war dann aber der Eimer mit der täglichen Mineralfutterration. Nach anfänglicher Scheu wurde auf der einen Seite tapfer der Eimer gehalten und auf der anderen Seite tapfer der Kopf in den Eimer gesteckt und genussvoll geschlemmt. Damit war das Eis gebrochen und auch unsere anderen kleinen Besucher trauten sich ins Gehege und erlebten ihren ersten (von vielen) persönlichen Alpakamoment. Im Anschluss stellte sich nämlich noch unser Roy den kleinen Gästen und ließ sich mit einer unglaublichen Engelsgeduld sein gerade nicht ganz so üppiges (weil ja erst kürzlich geschoren) Fell streicheln. Dabei war es (wie immer wieder) spannend zu erleben, wie Roy mit den unterschiedlichen Kindern interagierte und sie unterschiedlich nah an sich heranließ.

Den Alpaki-Mädels hatte es dann aber scheinbar zu lange gedauert mit der Frühstückslieferung… die waren lieber draußen unterwegs und knabberten am Gras. Außerdem sind die Damen ja auch gar nicht so für solch Trubel zu haben. Also wurde dort in gemeinschaftlicher Zusammenarbeit der Futtertrog aufgefüllt und die Mineralfutterration über dem Heu verteilt, damit Martin im Anschluss die Mädels reinlockte. Dafür musste es natürlich mucksmäuschenstill sein und so konnte dann tatsächlich eine Horde Kinderflöhe plötzlich ganz still sein und gebannt schauen, ob sich die Alpakis reintrauten. Was sie taten und somit die Stille honorierten.

Den krönenden Abschluss unseres viel zu schnell verfliegenden Vormittags bildete schließlich eine kleine Laufrunde mit Roy für jeden. Auch hier wurde wieder fleißig Geduld geübt und belohnt. Jeder kam mal ran und durfte Roy über die Wiese führen und sich an den großen Coolen ranwagen oder eben auch nicht. So gab es respektvolle kleine Führer, die schauten, dass der gefährliche Große nicht zu nah kommt. Und es gab die kleinen Führer, die unerschrocken mit dem sanften Flauschetier auf Streichelkurs gingen.

Wir waren auf jeden Fall schwer beeindruckt von unserem besonderen Besuch und wünschen allen noch tolle Ferienabenteuer!

Das summe ich seit gestern Abend beständig vor mich hin (und gehe damit Martin vermutlich so langsam auf den Geist… aber noch lacht er und freut sich ähnlich wie ich – ich halt summend, er halt grinsend).

Als wir uns gestern Nachmittag auf den Weg ins Alpakagelände machten, hatten wir einen festen Plan im Kopf. Der zerstob sich, sobald Martin mir sagte, dass da ein Fohlen in der Wiese steht (ich so innerlich „Waaaaaaaas? Clarissas Termin ist doch erst nächste Woche.“) und sich korrigierte, es wären zwei (ich so innerlich „Jetzt verarscht er mich, es gibt also doch noch keins!“).

Er hat mich nicht verarscht. Es waren tatsächlich zwei. Und dann hat den Reigen noch nicht mal Clarissa eröffnet, sondern Lyrata… und ihr Termin war erst in zwei Wochen. Ihr kleines Fellknäul stand aber in aller Vollkommenheit schon tapfer in der Wiese und versuchte an die Milch der Mama zu kommen. Noch völlig verklebt hingegen lag Clarissas Wollknäul in der Wiese und hatte noch jede Menge Reste seiner Fruchtblase um sich und seine Fußschühchen an, die während der letzten Wochen Clarissa schützten. Aber es atmete und kiekte durch die Gegend, wenn es auch leicht zitterte. Nun hieß es zumindest für mich erst einmal runterkommen und überlegen, was war zu tun. Während Martin das Cria kontrollierte und warm rieb, bot mir unser Geburtsköfferchen Halt, um Martin Handtuch, schließlich Iod und Nabelklammern zu reichen, um dann noch loszustapfen um für die Kleine von Clarissa das Fohlenmäntelchen zu holen. Immer noch völlig außer Tritt (schließlich fängt doch so eine Geburt an, indem Köpfchen und Beinchen rausschauen) arbeitete ich mich meditativ durch unser Geburtsablaufblättchen, das wir vorbereitet hatten (bloß gut) und fand mich langsam ein. Und dann kam so langsam auch im Kopf an, dass wir gerade zwei kleine Alpakifohlen bekommen hatten und ein breites Grinsen setzte ein. Wuaaaaaaah.

Den Rest des Nachmittags staunten wir und freuten uns über zwei zwar etwas zu früh gekommene, aber scheinbar gesunde kleine Stutfohlen. Lyri bereitete uns noch etwas Sorge, weil sie scheinbar ordentlich zu kämpfen hatte während der Geburt, aber sie kümmerte sich toll um ihr Kleines und heute sah bei ihr alles schon sehr viel besser aus.

Nun aber genug geschrieben… hier kommt ein Schwung Fotos unserer allerersten Fohlen. (Schrieb ich schon irgendwo „Wuaaaaaah“?)

Dürfen wir vorstellen? Maluni und Chari*

*(Kari gesprochen)

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